300jähriger 100jähriger
ei Mörtel.
Sand (in Salzſäure ungelöſt
bleibend) : 69,1 79,8
Kieſelerde (Gallerte bildend) 2016/2 21
Thonerde | j | ¿COA 0,016
Eiſenoxyd . { ; ara 0,16
Kalk . i : i . 42 4,3
Waſſer und Kohlenſäure . 1174847 13,6
Es ergiebt ſih aus ihnen, daß das Verhältniß des
Kalkes zum Sande daſſelbe war, wie heut zu Tage,
denn 4,2 Kalk entfprehen 14 Gewichtstheilen Kalfbrei,
auf welche in dem ältern Mörtel 69 Sand, d. i. das
Fünffache, im jüngern 79,8 Sand, d. i. das 54fache
des Kalfks, kommen. Dagegen enthalten die obigen
Zahlen das Maß für eine andere hemifche Thätigkeit,
der die Mitwirkung auf das Feſtwerden des Mörtels
nicht abgeſprochen werden kann. Es iſ das Vorhanden-
ſein der gallertartigen Kieſelerde, d. i. einer Kalkſilikat-
bildung auf naſſem Wege im Mörtel. Dafür ſpricht
ſhon der Umſtand, daß in dem 300jährigen Mörtel
dreimal mehr lösliche Kieſelerdé, als in dem 100jährigen
vorhanden iſt. Vergleichende Verſuche mit Kalk aus den
Brüchen, wel{<he von jeher den Kalk für Dresden ge-
liefert haben und no< liefern, beſtätigen, daß dieſer
dergleichen Silikate niht enthält. Dies gab zu folgen-
den Verſuchen die Veranlaſſung: es wurde vollkommen
kauſtiſcher reiner Kalk mit fkieſeligem Sande zu Mörtel
angemacht und ſi ſelbſt überlaſſen. Die fünf Verſuche
ergaben :
|Nr. 1| Nr. 2| Nr. 3| Nr. 4| Nr. 5
Procent lösliche | | |
Kiefelerde | | | |
in einer 8 Tage ges) | | |
ſtandenen Probe 0,586 10,039
in einer 5 Wochen | | |
geſtandenen Probe 4,40 10,60 [0,66
0,058 ‚0,020 |0,118
| | |
0,31 10,25