I
daß man ihm Stand ift, ihn in allen ſeinen Theilen
richtig nachzubilden.
$. 4,
Folglich muß der Handwerker, der Gegenſtände
nach vorgelegten Zeichnungen anfertigen ſoll, dieſe
Kenntniß beſizen, um letztere zu verſtehen,
$ 5.
Dies ift aber nur mögli, wenn er die Regeln
fennt, nach denen die Zeichnungen angefertigt wor-
den find. Ihn damit bekannt zu machen, iſ der
Hauptzwe> dieſes Werks.
$. 6.
Till aber ein Handwerker in ſeinem Fach tüch-
tig ſeyn , ſo muß ér niht nur nachbilden , ſondern
auch ſelbſt ſchaffen. Um nun ſi< wie ſeinen Gehil-
fen die Schöpfungen ſeines Geiſtes zur Ausführung
verſinnlichen zu können, muß er auch ſelbſt die Fer-
tigkeit befigen, Zeihnungen zu entwerfen. Ihm
hierzu eine Unweifung zu geben, die es ihm möglich)
macht, fich durch eignes Nachdenken felbft weiter aus>
zubilden, iſ der fernere Zwe> dieſes Werts,
7
Daffelbe zerfällt demnach in zwei Haupttheile,
nämlich. in die Lehre. von den Regeln oder die Theorie
und-die von der Ausführung oder Praxis des Zeich:
nens. Da aber dieſe Theorie durchaus wiſſenſchafts
< begründet werden muß, während die Praxis eine
kunſtfertige Ausführung erfordert: ſo wird die Lehre
vom Zeichnen mit Recht eingetheilt in
I. die Wiſſenſchaft und IE die Kunſt dés
Zeichnens,