Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

—_ H6 — 
eine Arbeit, welche, jo einfach dieſelbe erſcheint, viel Uebung 
erfordert. Ein gemwandter Grundierer iſt im ſtande eine 
Leiſte mit dreimaligem Anſtrich ſo zu grundieren, daß die- 
ſelbe den weitgehendſten Anſprüchen genügt. Der Grund 
muß ſo egal aufgetragen ſein, daß das Profil nur wenig 
an Form verloren hat, alſo auh niht viel abgeſchliffen zu 
werden braucht, um die urſprüngliche Form wieder herzu- 
ſtellen, Das Schleifen bedarf bei einer folhen ſauber 
grundierten Leiſte wenig Zeit, und ift deshalb ein Vergolder, 
welcher auf das Grundieren die gehörige Akurateſſe ver- 
wendet, im ſtande, wenn auch bei geringerem Verdienſt mit 
den Fabriken konkurrieren zu können, welche zum Grundieren 
der Rohleiſten Maſchinen anwenden. | 
Zum Grundieren der Rohleiſten, welche drei und mehr 
Glieder haben, bedient man ſi< beim Grundieren der Kehl- 
bank, deren Einrichtung bei der Anfertigung der Rohleiſten 
beſchrieben worden iſ. Die Leiſte wird ſo eingeſpannt wie 
es zum Kehlen nötig iſt. Man fertigt fih von 3 bis 7 mm 
ſtarkem Eiſenble< ein ſogenanntes Zieheiſen, indem man 
in das Bleh genau das Profil einarbeitet, welches die 
grundierte Leiſte haben ſoll. Man fertigt das Eiſen nach 
der Rohleiſte, indem man wie Fig. 30, Tafel II, ge- 
zeichnet ift, eine Mefferrüdendide für den aufzutragenden 
Grund abſtehen läßt. Das Profil feilt man niht recht- 
winklig zur Fläche des Bleches ein, ſondern etwas ſchräg 
und bricht noch außerdem die vordere Kante. Die gebrochene 
Kante geht beim Ziehen voran und drüdt von dem über- 
flüſſigen Grund auf die Leiſte, fo daß die grumdierte Fläche 
größere Dichtigkeit erhält. Das Zieheiſen ſpannt man 
zwiſchen zwei eiſerne Baden, die vermittelſt zweier Shrau- 
benbolzen miteinander verbunden ſind. Dieſer „Grundier- 
Hobel“ darf nicht zu leicht fein, bei breitern Leiſten be- 
ichwert man denfelben noch durch aufgelegte Eifenplatten. 
Nachdem die Leiſte eingeſpannt und mit dem Pinſel eine 
Lage Grund ret di> aufgetragen ift, wird der Hobel in 
einem Zuge über die Leiſte von zwei Mann gezogen, wo- 
bei derſelbe auf die Unterlage und gegen die Rückwand 
der Leiſte ftarf anzudrüden iſt. Nachdem die Leiſte wieder 
      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
tro 
ZW 
aus 
Dei 
did 
gru 
ihn 
Erin 
Anf 
und 
Die 
wie 
geg 
dar 
Sd 
gez: 
der! 
hen 
und 
bar 
vor! 
und 
ftätı 
den 
zieh 
daß 
iſt. 
Ha1 
ban 
font 
fäße 
Sie 
Leif 
abe: 
der 
ehe 
Me
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.