Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

     
   
   
   
  
   
   
  
   
   
    
   
   
    
   
  
  
    
    
  
  
  
    
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
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haben, wenn es der Vergolder “niht vorzieht fich dieſe 
Arbeit zu ſparen und die Farbe in Oel gerieben von der 
Fabrik zu beziehen. Dort wird das Reiben der Farben 
mit Maſchinen und zu fo billigem Preiſe ausgeführt, daß 
es faum lohnt dieſe Arbeit ſelbſt vorzunehmen, wenn der 
Konſum nicht fo bedeutend iſt, daß ſi< die Anſchaffung 
einer Farbenreibemaſchine empfehlen ſollte. Dieſe abge- 
riebenen Farben mischt man mit gutem Leinölfivnis, ſo daß 
dieſelben ftreihfähig find. Sollen fie vafcher trodnen, jo 
fann man aud noch mit etwas veftifiziertem Terpentinöl 
verdünnen, doh geſchieht dieſer Zuſa immer auf Koſten 
der Haltbarkeit. Man fest auch wohl zu dem Oelfirnis 
Bernfteinlaf oder fetten KRopalfirnis. 
Viertes Kapitel. 
Auftragen des Delgrundes. 
Bevor man die Delfarbe auf den zu vergoldenden 
Gegenſtand aufträgt, iſt dafür zu ſorgen, daß die Ober- 
fläche desſelben von allen Knötchen dur<h Schleifen mit ge- 
eigneten Materialien, oder dur<h Feilen bei Metallen, 
befreit werde. Hierauf gibt man einen Anſtrih von Blei- 
weiß und läßt denſelben an der Luft gut austro>nen. 
Nach dem Austro>nen dieſes Anſtrichs verkittet man etwaige 
Löcher oder Riſſe mit Oelkitt, den man aus Oelfirnis und 
Mennige oder Bleiglätte bereitet. Auf den erſten Anſtrich 
werden noh wenigſtens zwei Anſtriche von der gelben Farbe, 
die man ſih aus gelber Erde oder Bleiglätte mit Leinöl- 
firnis bereitet hat, gegeben. 
Soll die Vergoldung eine feinere und glänzendere 
ſein, ſo müſſen mehr Anſtriche von der leßten Farbe ge- 
macht werden, um einen Ueberzug zu erzielen, welcher 
längeres Schleifen verträgt. Jeder Anſtrih muß je nad) 
der Beſchaffenheit der Flächen oder Verzierungen mit guten 
  
	        
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