Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
      
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lieren muß ohne großen Dru>k Strich neben Strich geſche- 
hen. Dies wird am beſten dadurch erreicht, daß man auf 
den dritten Finger der rechten Hand zum Schuße einen 
Ring von Leder aufſte>t und dieſen an die Rückwand beim 
Polieren anlegt. Die Hand erhält dadurch eine genau 
gerade Führung und die Polierſtriche werden parallel unter- 
einander. Laufen Polierſtrihè bei einem Gliede z. B. 
einem Viertelſtabe krumm, fo erhält der Glanz dadurch 
ein unruhiges, flimmerndes Ausſehen. Wird mit dem 
Polierſtein zu ſtark aufgedrü>t und iſt die Leiſte noch nicht 
iehr. ausgetrodnet, ſo macht der Polierſtein hie und da 
Eindrüde, vom Vergolder „Dru>ter“ genannt, welche eben- 
falls ein flimmerndes Anſehen geben. 
Die Haltung des Polierſteines richtet ſih immer nah 
der Form des zu polierenden Gliedes und der Form des 
Polierſteines. Die Uebung ift hierbei die beſte Lehrmei- 
ſterin, feſte Vorſchriſten laſſen ſih gar niht geben. Der 
eine Arbeiter giebt dem Polierſtein dieſe Lage, der andere 
jene und doch arbeiten beide gleihgut und viel. 
Die Schönheit des erzeugten Glanzes hängt wie früher 
ſchon angedeutet von der Leimſtärke des Poliments und von 
der Reinheit und Weichheit des Blattſilbers ab. Sit das 
Silber ſehr hart, jo fragt es beim Polieren. Dieſem Uebel- 
ſtand kann man in etwas dadurch abhelfen, daß man mit 
einem wenig angefetteten Haarpinſel leicht über das zu po- 
lierende Silber fährt. Dieſes Mittel i} auch anzuempfeh- 
len für Leiſten, welche vor dem Polieren ſtaubig geworden 
ſind. 
Drittes Kapitel. 
Ansbeffern der verfilderfen Holdleiften. 
Jn dem Blattfilber befinden fid) hie und da Löcher, 
ferner polieren fich nicht alle Blaſen oder Falten, welche das
	        
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