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Farbe geben zu können, gegen welche die Maſern deutlich
hervortreten.
Zur Anfertigung eines roten Grundes bedient man
fi) des roten Bolus oder des Kolfkothar. Der Bolus
wird in haſelnußgroße Stücke zerſchlagen und mit Waſſer
übergoſſen. Ohne Umrühren läßt man einen halben Tag
weihen. Es wird niht mehr Waſſer genommen, als daß
ein ſteifer Brei entſteht. Kann man feinen jandfreien
Bolus erhalten, ſo muß derſelbe geſhlämmt und dann
erſt zwiſhen den Grund gerührt werden. Auf 10 kg
Kreide oder China clay werden bis zu 2/2 kg Bolus ge-
mischt. Wird die Farbe zu hell, ſo kann dieſelbe mit
Kienruß gedunkelt werden.
Gebraucht man Kolkothar, ſo miſht man denſelben
mit der Kreide in der gewünſchten Nüance und rührt
dann erſt den Grund an.
Zum Färben des Grundes werden au<h Farbeholz-
abkohungen verwendet. Dieſe Hölzer enthalten aber mehr
oder weniger Gerbſäure, welche \ih mit dem Leim verbindet
und demſelben die Bindekraft entzieht. Jnfolgedeſſen muß
man etwas mehr Leim nehmen, um den Verluſt auszu-
gleichen. Will man fich nicht mit dem Auskochen der ge-
raſpelten Farbehölzer befaſſen, ſo bedient man fih der
fäuflihen Farbholzextrafte.
Zweites Kapitel.
Volimentieren der Foliturleiſten.
Nachdem die grundierte Leiſte geſchliffen und geſchach-
telt iſt, polimentiert man diejenigen Glieder derſelben,
welche vergoldet werden ſollen, Es ſind dieſes in der
Regel kleine Hohlkehlen oder ſhwache Stäbchen, welche
glanzvergoldet werden. Breitere Glieder zu vergolden ver-
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