Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

172 — 
Farbe geben zu können, gegen welche die Maſern deutlich 
hervortreten. 
Zur Anfertigung eines roten Grundes bedient man 
fi) des roten Bolus oder des Kolfkothar. Der Bolus 
wird in haſelnußgroße Stücke zerſchlagen und mit Waſſer 
übergoſſen. Ohne Umrühren läßt man einen halben Tag 
weihen. Es wird niht mehr Waſſer genommen, als daß 
ein ſteifer Brei entſteht. Kann man feinen jandfreien 
Bolus erhalten, ſo muß derſelbe geſhlämmt und dann 
erſt zwiſhen den Grund gerührt werden. Auf 10 kg 
Kreide oder China clay werden bis zu 2/2 kg Bolus ge- 
mischt. Wird die Farbe zu hell, ſo kann dieſelbe mit 
Kienruß gedunkelt werden. 
Gebraucht man Kolkothar, ſo miſht man denſelben 
mit der Kreide in der gewünſchten Nüance und rührt 
dann erſt den Grund an. 
Zum Färben des Grundes werden au<h Farbeholz- 
abkohungen verwendet. Dieſe Hölzer enthalten aber mehr 
oder weniger Gerbſäure, welche \ih mit dem Leim verbindet 
und demſelben die Bindekraft entzieht. Jnfolgedeſſen muß 
man etwas mehr Leim nehmen, um den Verluſt auszu- 
gleichen. Will man fich nicht mit dem Auskochen der ge- 
raſpelten Farbehölzer befaſſen, ſo bedient man fih der 
fäuflihen Farbholzextrafte. 
Zweites Kapitel. 
Volimentieren der Foliturleiſten. 
Nachdem die grundierte Leiſte geſchliffen und geſchach- 
telt iſt, polimentiert man diejenigen Glieder derſelben, 
welche vergoldet werden ſollen, Es ſind dieſes in der 
Regel kleine Hohlkehlen oder ſhwache Stäbchen, welche 
glanzvergoldet werden. Breitere Glieder zu vergolden ver- 
     
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
in 
[ie 
tie
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.