Oryktochemie.
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einen oder dem anderen Stoffe, oder von beyden mehr
als ein Aequivalent in der Verbindung enthalten, so drückt
dieses Berzelius bey einfacheren, d. h. nur aus 2 Mi
schungstheilen bestehenden oder binären Verbindungen da
durch aus, daß er die Aequivalentzahl als Exponenten rechts
über das betreffende Zeichen setzt, wie z. B. CO* — Koh
lensaure, d. i. die Verbindung von einem Aeqmvalente
Kohlenstoff mit 2 Aequ. Sauerstoff; AsO' a — Arseniksäure,
— Wolframsäure, rc. Bey zusammengesetzteren Ver
bindungen, welche wieder aus binären bestehen, setzt er
je zwischen zwey binäre Verbindungen das Additionszeichen Z-
rrnd drückt zugleich noch durch vor die Zeichen der einzel-
nen binären Verbindungen gesetzte Zahlen (Coefficienten)
aus, wie vielmal eine solche binäre Verbindung-in der zu
sammengesetzteren enthalten sey; z. B. 2 80^ -h CuO 3 ,
welches bedeutet, daß zwey Theile Schwefelsäure mit einem
Theile Kupferoxyd verbunden sind, also zweyfach - schwefel
saures Kupferoxyd. Für den Sauerstoff bedient sich Ber
zelius noch einer besonderen Abkürzung, indem er statt O
blos einen Punkt über das Zeichen setzt und durch die Wie
derholung dieses Punktes die Zahl der Sauerstoffäquiva
lente anzeigt; z. B. 8, 8 und 8, statt 80, 80,80 ,
unterschwefelige, schwefelige und Schwefelsäure.
Für den Gebrauch in der Mineralogie hat Berzelius die
chemischen Formeln insofern modificirt, als er das Zeichen des
Oxyds dabey ganz wegläßt, die Stoffe vielmehr schon als
oxydirt annimmt, jedoch durch den Exponenten das Ver
hältniß des Oxydationsgrades des einen Stoffs zum Oxy
dationsgrade des anderen angiebt. Diese so modificirten
chem. Formeln nennt er mineralogische und schreibt
sie zum Unterschiede von den chemischen mit Cursivschrift.
So bezeichnet z. V. Ca Si eine Verbindung von Kieselerde