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es war deßhalb höchſt wünfchenswerth, ein genügen:
des Erfagmittel desfelben zu beſigen, Unter den
Metalloxyden, welche hierzu in Vorſchlag kamen,
verdient bloß das Zinforyd Beachtung. Im einer
reinen Atmoſphäre verändert ſih das Bleiweiß aller-
dings nicht, die jedoch in der Nähe der Wohnungen,
wenigſtens in bevölkerten Städten, felten anzutref
fen iſt.
Unter die Subſtanzen, welche anſtatt des Blei-
weißes als weißes Pigment in Vorſchlag kamen,
gehören auh Antimonoxyd und ſchwefelſaurer Baryt ;
dieſen fehlt aber die eigenthümliche Unvurchſichtigkeit,
die Dedfraft des Bleiweißes, weßwegen ſie von ger
ringem Werthe ſind. Nur das Zinkoxyd behauptet
das Feldz es beſit zwar niht die Dedfraft des
Bleiweißes, aber doch eine hinreichende Undurdfiche
tigfeit, um anftatt desfelben mit großem Vortheil
angewandt werden zu können; es läßt ſih gut mit
dem Pinſel verarbeiten, bildet mit Del, wie das
Bleiweiß, eine vollklommen geſchmeidige Miſchung
und verhält fich gegen andere Pigmente neutral oder
unwirkſam. Hinſichtlich ſeines hemifchen Verhaltens
iſt aber das Zinkoryd dem Bleiweiß bei weitem vor-=
zuziehen, weil erſtens die Verwandtſchaft des Zinks
zum Schwefel viel ſ{<wächer iſ, als diejenige des
Bleics, und zweitens, weil das Schweſelzink fo weiß,
wie das Oryd iſt, daher ein Anſtrich mit Zinkoryd,
wenn leßteres auh ganz in Schwefelzink verwandelt
werden follte, dennoch fo weiß bleibt, als er zuvor
war. Das Zinforyd ift folglich als ein wahrhaft
haltbares weißes Pigment zu betrachten und liefert
für ale Fälle, wo ein Schwarzwerden der Bleiver-
bindung nadıtheilig wäre, ein höchſt ſhäßzbares Sur-
rogat des Bleiweißes.