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Gegenſtänden, die nicht einmal einen friſchen Anſtrich
befommen follen. In dem einen und dem andern
Falle iſt es begreifliherweiſe nothwendig, den Kitt
zu färben, ſo daß er gerade den Farbenton bekommt,
wie der Anſtrich des fraglichen Gegenſtandes. Der
Leimkitt wird eben fo wie der Delfitt gefärbt.
Der harte Kitt oder Cement brfteht: aus ganz
fein pulveriſirter Porcellanerde, oder aus jedem andern
Cement, welcher bis zur Conſiſtenz des di> ange-
rührten Gypſes mit tro>nendem Leinöl oder jeder
andern Flüſſigkeit angemacht worden iſ, welche die
Fähigkeit beſigt, alle Theilchen zu vereinigen, zu ver:
binden und hart werden zu laſſen.
$: 83a. Anſtriche zu machen, welche das
matt geſchliffene Glas nahahmen.
Man reibe Bleiweiß in 2 Firniß und + wefent:
lichem Terpenthinöl ; und um der Miſchung eine gut
tro>nende Eigenſchaft zu ertheilen, ſeze man hin-
länglihe Mengen gebrannten weißen Vitriol und
Bleizu>ker zu. Die Farbe muß äußerſt dünn ange-
macht und auf die Glastafeln mit einem breiten
Anſtreichpinſel fo gleihmäßig als möglich aufgetragen
werden. Nachvem eine Zahl von Glastafeln auf
dieſe Weiſe angeſtrichen ſind, nehme man einen ganz
neuen und tro>nen Borftwifch und ſtupfe die Enden
der Borſten in raſcher Aufeinanderfolge auf das Glas,
bis dasſelbe ein gleihförmiges Ausſehen angenom-
men hat, Dieſe Operation wird wiederholt, bis der
Anſtrich ganz glatt erſcheint, wo er fih dann wie
matt geſchliffenes Glas ausnehmen wird. Wenn die
Senfter eines frifchen Anitriches bedürfen, : befeitige
man den alten Anſtrich erſt durch Anwendung einer
ſtarken Perlaſchenlauge, was wenig Arbeit verurfas
chen wird.