148 II. Abschnitt. Die allgemeinen Eigenschaften der Integrale.
der Wirkung als des Integrals der lebendigen Kraft in den Hinter
grund und führte so das Problem auf die Integration einer partiellen
Differentialgleichung zurück. Auch verallgemeinerte er die Unter
suchungen Hamilton’s, indem er die Function H, welche für das
n Körperproblem = der Differenz der lebendigen Kraft und des Poten
tials war, von jeder Beschränkung befreite und namentlich durch die
Annahme, dass H auch die Zeit t enthalte, den Formeln eine ausser
ordentliche Symmetrie gab. Allerdings war dann die partielle Differen
tialgleichung in einer etwas anderen Form enthalten und konnte die
selbe nicht auf die ursprüngliche HAMiLTON’sche zurückgeführt werden.
Jacobi begnügte sich aber hiermit nicht. Indem er die par
tielle Differentialgleichung mit dem PoissoN’schen Satze verband,
gelang es ihm, durch tiefgehende analytische Untersuchungen nach
zuweisen, dass das System von Constanten, welche durch diese Me
thode herbeigeführt werden, ein kanonisches sei, und namentlich
machte er darauf aufmerksam, dass das System der Anfangselemente
ein specielles solches ist. Doch dehnte Jacobi, dessen Hauptbestreben
es stets gewesen ist, zwischen den verschiedensten analytischen Unter
suchungen den Zusammenhang herzustellen, seine Untersuchungen
weiter aus und schuf eine gross angelegte Theorie der partiellen
Differentialgleichungen erster Ordnung, deren Darstellung aber nicht
in den Rahmen dieses Buches gehört.
Mit Leichtigkeit konnten die allgemeinen Principien auf die ellip
tische Bewegung angewendet werden, wobei freilich zu bemerken ist,
dass schon Lagkange für diesen Fall ein System von Constanten
gefunden hat, welches ohne Weiteres in ein kanonisches hätte ver
wandelt werden können. Die hier gegebene Umwandlungsweise eines
Systems gegebener Constanten in ein kanonisches rührt von Bouk, her.
Mit der Darstellung, Vervollkommnung und Verallgemeinerung
der jACOBi’schen Ideen haben sich eine ganze Reihe von Mathema
tikern beschäftigt, zumal Involutionssysteme auch bei anderen be
rühmten Problemen, zum Beispiel dem Peafe Achen Problem, welches
sich mit der Reduction eines Differentialausdruckes 2 f\ dxi, wo die fi
gegebene Functionen der x sind, auf die einfachste Form beschäftigt,
und bei gewissen raumtheoretischen Untersuchungen ihre Anwendung
finden. Von den hier zu nennenden Arbeiten von A. Mayer und
S. Lie ist in diesem Werke nur so viel benutzt worden, als es dem
Verfasser zweckmässig erschien, welcher hofft, dass die durchgehende
Anwendung von Determinantenrelationen der hier gegebenen Darstel
lung angemessen ist.