§ 22. Lösung der für die allg. Störungen aufgest. Differentialgleichungen. 167
verschwinden sollen. Es wird dies, wie ein Blick auf die Glei
chungen 15) und 16) lehrt, bewirkt, wenn man alle Integrale mit
der Grenze t 0 anfangen lässt, so dass sie die bestimmte Form an
nehmen :
/ 'w*’ f^ dt ’ ■ • •
<0 *0
Die Form, unter welcher jetzt die Störungen erscheinen, nennt
man speciell, insofern als sie für einen bestimmten Zeitpunkt t 0
als Anfangspunkt gezählt werden. Diese speciellen Störungen haben
den ersten Begründern der Theorie vorgeschwebt. Stellt man sich
nämlich in einem Augenblick t 0 und die Coordinaten und Geschwin-
digkeitscomponenten als gegeben vor, so sind die Elemente a, e, . . .
dadurch bestimmt. In der so für jeden Planeten cliarakterisirten
Ellipse würde er sich beständig bewegen, wenn die Störungsfunctionen
nicht vorhanden wären. Diese bewirken in jedem Moment eine Ab
weichung von dem Ort, welchen der Planet einnehmen würde und
diese Abweichung nannte man Störung, während in der allgemeinen
Störungstheorie die ursprünglich zu Grunde gelegte Ellipse durchaus
nicht eine solche zu sein braucht, in welcher der Planet auch nur
einen Augenblick verweilt, wenn man auch der Convergenz wegen
eine Ellipse wählen wird, die für den fraglichen Zeitraum, über wel
chen die Integration sich zu erstrecken hat, der wirklichen Bahn
ziemlich nahe kommt.
So viel dem Verfasser bekannt, hat zum ersten Male durchaus
klar und unzweideutig das Auftreten unzählig vieler Integrationscon-
stanten in der Theorie der absoluten Störungen Jacobi hervorgehoben.
(Auszug zweier Schreiben an Hansen, Ceelle’s Journal, Bd. 42 .)
Wie bei der Begründung auseinander gesetzt worden, beruht die
Theorie der absoluten Störungen auf der Annahme, dass die Reihen
entwickelung convergent ist. Wann aber, d. h. bis für welchen Zeit
punkt und für welches Gesetz in der Wahl der Integrationsconstanten
ist diese Entwickelung nun convergent? Zur Beantwortung dieser
Frage sind so gut wie gar keine, wenn nicht wirklich gar keine
Untersuchungen angestellt worden. Bekanntlich nahm man es in
früheren Zeiten nicht so genau mit den Convergenzbetrachtungen,
heute spielen sie aber mit Recht eine grosse Rolle und deshalb liegt
in dem Fehlen des Convergenzbeweises, oder, wie ich lieber sagen
will, in dem Fehlen der Anwendung der Convergenzbeweise auf den