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III. Abschnitt. Die Theorie der Störungen.
In diese Ausdrücke hat man für
ihre Werthe als
da de
du du
Functionen der Elemente imd der Zeit eingesetzt zu denken, um die
erwähnten drei partiellen Differentialgleichungen für die Function 11
zu erhalten. (Diese partiellen Differentialgleichungen gelten natürlich
ohne Unterschied für jede Störungsfunction und die Elemente jedes
Planeten.)
Mit Hilfe der Gleichungen 23) kann man nun die beiden ver
schiedenen Formen für die Störungen mit einander identificiren.
Uebrigens ist klar, dass man die Formeln 23) benutzen kann, um
die Störungen auf sehr mannigfaltige Arten und Weisen darzustellen.
Will man nun die Störungsformeln 22) in einem speciellen Fall
anwenden, so kann man zwei verschiedene Wege einschlagen. Man
kann erstens die Integrale mechanisch auswerthen, indem man die
Grössen X, Y, Z und die Coordinaten für gleichweit von einander
abstehende Zeitintervalle (etwa von 10 zu 10 Tagen) berechnet und
dann die bekannten Formeln für angenäherte mechanische Quadra
turen anwendet.
Dieses Verfahren, bei welchem man von jeder analytischen Ent
wickelung absieht, giebt dann nur numerische Resultate und eignet
es sich besonders für Kometen und Asteroiden, für welche, ihrer
grossen Neigungen und Excentricitäten wegen, die analytischen Ent
wickelungen zu umfangreich werden würden.
Das andere Verfahren besteht darin, dass man die analytischen
Ausdrücke der Störungen zu berechnen unternimmt. Diese hängen
von der Störungsfunction ab, welche in Glieder zerfällt, von denen
jedes nur die Coordinaten zweier Planeten, des störenden und des
gestörten enthält. Da in den Formeln 15), § 22, nur die Differential
quotienten der Störungsfunction nach den Elementen enthalten sind,
so handelt es sich also darum, zu untersuchen, wie die Störungs
function sich als Function dieser Elemente und der Zeit darstellt,
eine Untersuchung, die wir im folgenden Paragraphen vornehmen
wollen.
§ 24.
Analytische Entwickelung der Störungsfunction.
Mit der analytischen Entwickelung der Störungsfunction haben
sehr viele Astronomen und Mathematiker sich beschäftigt. Hier ist
das Verfahren, welches Le verrier in den Recherches astronomiques
eingehalten hat, zu Grunde gelegt worden. Die Störungsfunction B