—«f 143 g»—
Mittelpunkt sei und sich bewege: darum, da ich wünsche, Euren
Eminenzen und jedem Christgläubigeu diesen gegen mich mit
recht gesaßteu starken Verdacht Zu benehmen, schwöre ich ab,
verfluche und verwünsche ich mit aufrichtigen: Herzen und un-
geheucheltem Glauben besagte Irrtümer und Ketzereien und
überhaupt alle und jede anderen der besagten H. Kirche wider
sprechenden Irrtümer und Sektirercieu. Und ich schwöre, daß
ich in Zukunft uienials mehr etwas sagen oder mündlich oder-
schriftlich behaupten will, woraus mau einen ähnlichen Ver
dacht gegen mich schöpfen könnte, und daß ich, wenn ich irgend
einen Ketzer oder der Ketzerei Verdächtigen kennen lerne, den
selben diesem H. Offizium oder den: Inquisitor und Ordinarius
des Ortes, wo ich mich befinde, denunzieren will. Ich schwöre
auch und verspreche, alle Bußen pünktlich zu erfüllen und zu
beobachten, welche mir von diesem H. Offizium auferlegt worden
sind und auferlegt werden werden. Und sollte ich, was Gott
verhüten wolle, irgend einer meiner besagten Verschwörungen,
Beteurungen oder Schwüre zuwider handeln, so unterwerfe
ich mich allen Strafen und Züchtigungen, welche durch die
heiligen Kanones und andere allgemeine und besondere Kon
stitutionen gegen solche, die sich derart vergehen, festgesetzt
und promulgiert worden sind. So wahr mir Gott helfe und
diese seine heiligen Evangelien, die ich mit meinen Händen
berühre. Ich, besagter Galileo Galilei, habe abgeschworen,
geschworen und versprochen und n:ich verpflichtet, wie vor
stehend, und zur Beglaubigung habe ich diese Urkunde meiner
Abschwöruug, die ich Wort für Wort verlesen, eigenhändig unter
schrieben. Rom, im Kloster der Minerva, am 22. Juni 1633.
Ich Galileo Galilei habe abgeschworen, wie vorstehend, mit
eigener Hand".
Mit der Verlesung dieser Selbstveruichtung war der letzte
Akt des eigentlichen Dramas zu Ende Am fernsten lag
es dem moralisch Zermalmten sicherlich, die historisch-legen
dären Worte „eppur si muove“ auszusprechen; that er cs,