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Form gebracht zu Habens. Nur wenige Sciteu sind es,
welche er der von ihm mit so eiserner Konsequenz gesörderten
Theorie widmete, aber sie erheischen unsere volle Beachtung,
weil hier zum erstenmale eine korrekte Definition jenes Be-
wegnngszustandes gegeben toirb 305 ), welchen wir als den der
gleichförmig beschleunigten Bewegung bezeichnen.
Im Jahre 1610 war, wie unser zweites und drittes
Kapitel des näheren zeigten, Galilei nach Florenz zurück
gekehrt, uitd bald daraus trat er mit einer Veröffentlichung
hervor, welche von der gewaltigen Geistesarbeit des inzwischen
vergangenen Jahrzehntes das beredteste Zeugnis ablegt und
einen mächtigen Fortschritt über das zuvor schon erreichte
Ziel bekundet. Diskussionen über die Prozesse der.Konden
sation und Verdünnung, wie solche Großherzog Cosimo I!.
als Taselgespräche gerne hatte 3 "«), veranlaßten eine Aus
einandersetzung über die Natur des Eises, welches der Hos-
mathematiker, zum Ärger seiner von einem gewissen Lodovico
delle Colombe 3 ^) gesührteu Gegner, al-s einen Stoff be
zeichnete, der weniger dicht als Wasser sei. Im September 161 l
waren die Kardinäle Barberini und Gonzaga Cosimos Tisch
gäste, und dieser veranlaßte, um den Würdenträgern eine
höhere Unterhaltung zu bieten, einen abermaligen Vortrag,
nach dessen Anhörung der Fürst und Barberini — der spätere
Urban VIII.! — sich entschieden aus Galileis Seite schlugen.
Derselbe faßte aus des Großherzogs Wunsch die von ihm
dargelegten Argumente in einer selbständigen Schrift 3 " 3 ) über
schwimmende Körper zusammen.
Man darf sagen, daß Galilei, woraus ja auch schon die
Ähnlichkeit der Titel hindeutet, in diesem Lehrbegriffe der
Hydrostatik ganz aus der Basis süßt, welche des Archimcdes
Traktat ,.I)e iis, quae in aqua vehuntur/ - gelegt hatte. Aber
er geht doch sehr weit über dieses Vorbild hinaus, indem er
einen neuen methodischen Grundgedanken zu konsequenter Au-
wendung bringt, den man allerdings, wenn mau will, auch