daß sie vielmehr nur kreisförmig sein können 33 ^, und damit
sieht eine eigenartige kosmogonische Hypothese, welche man als
Umkehrung derjenigen von Kant-Laplace bezeichnen möchte,
in inniger Beziehung 333 ), Höchst bemerkenswert erscheint der
freilich für uns etwas fremdartig eingekleidete Lehrsatz 334 ):
Zwei irgendwie zwischen zwei (parallelen) Horizontalebenen
sich frei bewegende Körper von gleicher Anfangsgeschwindig
keit (die Null sein kann) erlangen auch die nämliche Endge
schwindigkeit. Von der Zusammensetzung verschiedener Be-
wegnngen zu einer Resultante macht hier Galilei wiederholt
Gebrauch 33 ft, und es ist wohl möglich, daß ihn hier die
Rücksicht ans Aristoteles leitete, der instinktiv auch den Satz
vom Parallelogramme der Kräfte und Bewegungen vorweg-
genommen hatte, wie denn auch immer bei beiden dieses Pa-
rallelogramm ein Rechteck ist 336 ). Über das Maß der Zen
trifugalkraft hat unser Autor, als der erste, nachgedacht, ob
schon ihm noch der Irrtum begegnet, dieselbe für vom Halb
messer unabhängig, lediglich als Funktion der Winkel
geschwindigkeit, zu betrachten 33 '). Auch darin irrte er, daß
er die Beschleunigungszahl (g) als stets gleich groß an
nahm 336 ), allein das hing zusammen mit seiner — durchaus
an die modernste Physik gemahnenden — Stellung zu den
Fernkrästeu, von denen er in keinem Falle etwas wissen
wollte 336 ). Der angeblich — vgl. das erste Kapitel — be
reits in Pisa entdeckte Jsochronismus der Pendelschwingungen
tritt hier zuerst ohne anekdotenhafte Einkleidung im Druck
cutT 340 ), obwohl Galilei schon früher mit ihn: bekannt war,
>md auch die Möglichkeit, das physische Pendel theoretischer
Erörterung zugänglich zu machen, wird gestreift 34 '). Auch
das Krastmaß und das Gesetz von der Erhaltung der lebendigen
Kraft wird, wenigstens in einem Spezialsalle, angewendet 34 ^).
Mit Recht weist auch Strauß daraus hin, daß sich Galilei
eine eigentümliche Theorie von den Planetenstörungen —
dieses Wort natürlich in etwas freiem Sinne gebraucht —