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nachher Kepler gegenüber vorbrachte 41 °), ohne Maginis stete
Hetzerei gar nicht das Licht der Welt erblickt haben. Für
Galilei, der es unter seiner Würde gehalten zu haben scheint,
auf Horkys Pamphlet selbst zu antworten, traten zwei Freunde
und Schüler, der Schotte Wodderboru 4 ") und der Italiener
Roffeui"-) mit kräftigen Entgegnungen in die Schranken, und
auch der treue Kepler warf für die Realität der Entdeckung
seines so aufrichtig von ihm bewunderten Freundes sein ge-
wichtiges Urteil in die Wagschale "ch. Jwar erstanden dieser
Entdeckung in zwei uns schon von sehr wenig liebenswürdiger
Seite bekannten Personen, Franzisco Sizi 4 ") und Lodovico
Delle Colombe 4 "), neue Widersacher, aber dieRomreise Galileis
entschied zu gunften seiner Sache und zwang, wie wir in un
serem dritten Kapitel darlegten, auch die ursprünglich wider
strebenden Fachmänner des Jesuitenordens, ans seine Seite
sich zu schlagen. Sehr bezeichnend ist in dieser Hinsicht eine
Vorlesung über die neuen Himmelsfunde, welche der Jesuit
Malcotius in Rom hielt 416 ), und eine in Mantua abgehaltene,
von Favaro der Vergessenheit entrissene Disputation, welche
sich mit Galileis Verfahren der lunaren Höhenmessnngen be
schäftigt"'). Eine Art Mittelweg suchte Professor La Galla
in Rom in einer sehr langen, aber leider etwas konfusen
Abhandlung "ch einzuschlagen, welche Galilei in der llns von
ihnt schon sattsam bekannten Weise mit kritischen — in der
neuen Ausgabe gleichfalls veröffentlichten — Randbemerkungen
verzierte.
Nicht ganz uuerörtert dürfen wir hier die Prioritätsfrage
lassen, welche mit den mancherlei Anzapfungen der Peripa-
tetiker insofern in einer gewissen ursächlichen Beziehung stand,
als einzelne Gegner, wenn denn doch die Existenz der Jupiter
trabanten nicht geleugnet werden konnte, die Ehre, sie zuerst
gesehen zu haben, lieber einem anderen als gerade diesem
Galilei gönnen wollten. Ein ernster Konkurrent um diese
Ehre bestand — und besteht auch heute noch, Simon Mayr