Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

Der Einfluss der Temperatur auf das Prisma ist von Wellmann 1 ) untersucht 
worden. Es kommt hierbei vornehmlich auf die Aenderungen der Brechungs- 
indices und des brechenden Winkels an. Nimmt man jene für 1 0 C. zu 
dm = — 0-00000537 
dn = — 0-00000628 
Winterbeobachtungen noch 
Betracht 
dagegen ist der Einfluss der Temperatur, soweit die 
Aenderung des brechenden Winkels in Frage kommt; am kleinsten bei dem 
d ix 
u - 1 ¿l em p nsma von WOLLASTON für 
eine Aenderung von 50° C. noch nicht 0 0002. 
Bestimmung der Maximalelongation. 
Die Maximalelongation p. wird am leichtesten aus Durchgängen von Pol 
sternen durch die zwei in das Maximum der Entfernung gestellten Fadenbilder 
bestimmt. Sind die in Sternzeit ausgedrückten Momente, zu denen die beiden 
Bilder eines Sterns die Bilder des auf der Richtung der täglichen Bewegung 
senkrecht stehenden Fadens (etwa F) passiren, bezw. 
Zeit 
fl 
Sternbild 
1 
2 
Faden 
F, 
F A 
Fj 
F x 
so kann man die Bilder 1 und 2 als Componenten eines Doppelsterns auffassen und 
erhält aus den obigen Ausdrücken nach Substitution von w — 90° (Bild 1 voran) 
A = (0 2 — ftj) cos 8 = p. 0 — ¡x 0 s — 2 ae Faden F 2 
und ebenso 
A = (0 3 — ft 2 )cos8 = (j. 0 -t-p. 0 e - 2 ae Faden F 1 . 
Für w = 270° (Bild 2 voran) folgt 
A = (0 2 — Oj) cos 8 = |i. 0 -t-p. 0 e + 2ö!e 
A = (ft 3 — fl 2 ) cos o = ¡J.Q — \i 0 e 2ae 
aus welchen Gleichungen p. 0 und e, und die Grösse 2ae, falls sie überhaupt einen 
merklichen Werth hat, berechnet werden können. 
Analog hat man bei Benutzung des Fadens <l> die Gleichungen: 
Bild 1 voran (w = 0°): Bild 2 voran ( w = 180°): 
(fl 2 0,) COS ^ = ¡X 0 — [Xq £ 2 bt (fl 2 flj) COS S = |X 0 + (JL 0 S-h2^£ 
(3 3 — 0 2 ) cos 8 = ¡x 0 + p-o e — 2^e (fl 3 — 0 2 ) cos 8 = p. 0 — p. 0 e -4- 2 bz 
aus denen sich p. 0 , e und 2^e ergeben. Läuft der Stern in entgegengesetzter 
Richtung, so ist das Zeichen des Gliedes p. 0 e umzukehren. Da man die Grössen a 
und b nur in so weit zu kennen braucht, um sich über ihre ausreichende Kleinheit 
zu vergewissern, so wird man im Allgemeinen zur Bestimmung der Grösse p. 0> 
auf die es schliesslich allein ankommt, die einfachere Gleichung benutzen *) 
*) V. Wellmann, Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Messungen mit doppelt 
brechenden Prismen und über die bei solchen Beobachtungen auftretenden achromatischen Ab 
weichungen. Beobachtungs-Ergebnisse etc., Heft 6.
	        
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