Vergleichung der Mikrometer.
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hervorgehen können. So hat Pihl x ) gefunden, dass für ihn ein Stern 2. Grösse
und ein Stern 8‘5 Grösse gleichzeitig hinter der Lamelle verschwanden, während
der Austritt des schwächeren Sterns um etwa (K45 später wahrgenommen wurde,
als der des hellen. Mag dieser von einem einzelnen Beobachter gefundene
Unterschied nun auch keine allgemeine Gültigkeit beanspruchen können und
mögen manche Beobachter darin zu weit gehen, dass sie die Momente des
Wiedererscheinens ganz von der Beobachtung ausschliessen, so kann es doch als
sicher angenommen werden, dass Kreismikrometerbeobachtungen leichter system
atischen Fehlern ausgesetzt sind, als Beobachtungen an Mikrometern mit
geradlinigen Contouren und dass die systematischen Fehler bei den letzteren
ein einfacheres und leichter der Untersuchung zugängliches Gesetz befolgen,
als bei dem ersteren. Uebrigens wird der Einfluss eines Fehlers der erwähnten
Art bei dem Ringmikrometer wenigstens theilweise in Declination dadurch com-
pensirt, dass bei dem inneren Kreise die Aufeinanderfolge der beiden Momente die
entgegengesetzte ist. Ein weiterer Vortheil, den die geradlinigen Mikrometer gegen
über dem gewöhnlichen Kreismikrometer haben, ist die geringere Beschränkung
in der Auswahl der Vergleichsterne, indem hier alle dem zu beobachtenden Object
in Rectascension genügend nahe stehenden Sterne benutzt werden können, deren
Declinationsdifferenz den Durchmesser des nutzbaren Gesichtsfeldes nicht über
schreitet * 3 ). Endlich kommt auch der Umstand in Betracht, dass bei dem Ring
mikrometer durch die den Ring tragende Glasplatte ein Lichtverlust, und falls
die Flächen nicht ganz eben sind, eine Verschlechterung der Bilder eintritt,
die namentlich bei schwachen Objecten in empfindlicher Weise sich bemerkbar
machen kann. Auf der anderen Seite bleibt dem Ringmikrometer der grosse
Vorzug, dass es, ausser in seiner Stellung zum Objectiv, einer weiteren Orien-
tirung nicht bedarf und mit derselben Leichtigkeit an jedem Instrument zu
benutzen ist.
Unter den übrigen Mikrometern dürfte, wenn das Instrument parallaktisch
aufgestellt und mit Positionskreis versehen ist, der Lamelle unter 45°, am zvveck-
mässigsten wohl in der früher erwähnten Einrichtung, der erste Platz gebühren;
neben dem Vorzüge der ungemein einfachen Berechnungsart gewährt sie den
Vortheil, dass das Gesichtsfeld nur zu einem sehr geringen Theil beansprucht
wird und schwächere Objecte leichter gesehen werden.
Was die Orientirung der Mikrometer in Bezug auf die Richtung der täg
lichen Bewegung angeht, so mag hier bemerkt werden, dass dieselbe am besten
nach dem scheinbaren Parallel in der bereits beschriebenen Weise und an
dem Orte des zu beobachtenden Objectes, am zweckmässigsten meist durch den
Vergleichstern selbst ausgeführt wird, wenn die Fehler der Aufstellung und die
Winkel der Achsen (siehe »Messungen mit dem Fadenmikrometer«) nicht hin
reichend sicher bekannt sind. Kennt man aber diese Grössen, wie es bei einem
in stetem Gebrauch befindlichen und fest aufgestellten Instrument in der Regel
der Fall sein wird, so ist es einfacher, die Orientirung nach dem wahren Parallel
vorzunehmen, indem man einen Aequatorstern in der Nähe des Meridians benutzt.
Die so erhaltene Parallelstellung wird, wenn die Instrumentalfehler sehr klein
sind, ohne Weiteres auch für alle anderen Lagen des Fernrohrs gelten, im anderen
Falle lassen sich nach dem später gegebenen Ausdruck die Abweichungen leicht
') O. A. Pihl, On occulting Micrometers and their value as applied to exact astronomi
cal measurements. Christiania 1893 .
3 ) Vergl. übrigens pag. 91 Positionsmikrometer.