Einleitung,
1.
Sechstausend Jahre hatten die Menschen geglaubt, dass
die Erde stille stehe, als Copernikus kam, und lehrte, dass
sie sich bewege.
Diese Lehre war so unerhört, dass man ihr Anfangs
gar nicht widersprach.
Als der Scharfsinn Galiläis, und die vielen Entdeckungen,
die so schnell der Erfindung des Fernrohrs folgten, sich
für diese neue Lehre erklärten, da sah man, dass sie nicht
ein blosses Philosophem sei, und die katholische Kirche
that sie in den Bann.
Copernikus griff einen Irrthum an, der das Zeugniss
der Sinne für sich hatte, und stellte eine Wahrheit auf,
die es gegen sich hatte.
Das Einzige, was Copernikus diesem Irrthum entgegen
stellen konnte, war das Zeugniss der Vernunft, ein Zeug
niss, das nur dem Ohre weniger Menschen vernehmbar ist.
In der Vorrede zu seinem unsterblichen Werke führt
Copernikus die Stellen an, die er bei den Alten gefunden
habe, um den Gang der Himmelskörper zu erklären, und
theilt diese mit, nämlich eine von Cicero, und die andere
von Plutarch; und obschon diese gar nichts erklären, so
waren sie ihm doch die Veranlassung nachzudenken über
die Phaenomene und die Bewegung unter den Gestirnen.