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tung merklich werden, aber auch nur bei Anwendung der
vorzüglichsten Instrumente, wie solche in München ver
fertigt werden.
Struve hat an dem Dorpater Refractor von 9 Zoll Oeff-
nung, der 9000 Gulden kostete, in den Jahren 1837 und
1838 die Parallaxe von a Lyrae ermittelt, und diese aus
96 Beobachtungen = 0^,2613 gefunden. Dies führt auf
eine Entfernung des Sterns von 789400 Sonnenweiten,
deren jede gleich 21 Millionen Meilen ist, oder 16 Bill.
Meilen, und auf eine Zeit des Lichtes von 12 Jahren und
1 Monat.
Bessel benutzte zu den Beobachtungen über die Paral
laxe von 61 Cygni den Königsberger Heliometer von 6 Zoll
Oeffnung, der 12500 Gulden kostete, und fand nach sei
nen Untersuchungen, die im Jahre 1834 begannen, dann
aber durch andere Arbeiten bis zum Jahre 1837 unter
brochen, und endlich 1838 beendet wurden, die Parallaxe
von 61 Cygni gleich 0",3186. Hiernach wäre die Entfer
nung dieses Sterns von unserem System gleich 592200
Sonnenweiten oder 12 Bill. Meilen, welche Strecke das
LiGht in 9 Jahren und 3 Monaten durchläuft.
Man sehe hierüber einen Brief des H. Geh. Rath Bessel,
vom 26. Oct. 1838 an mich geschrieben, und der in dem
Werke „über Sternschnuppen, Hamburg 1839“ ab
gedruckt ist.
Um sich eine Vorstellung zu machen, was es heisst, die
Parallaxe eines Fixsterns zu bestimmen, so erinnere man
sich an Folgendes:
1. Das Licht kommt von der Sonne zur Frde in Zeit
von 8 Minuten.
2. Das Licht kommt von der Sonne bis zum Uranus in
27a Stunden.