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Seite 46 sagt Herr Professor Reich Folgendes:
„Was die Letztere betrifft, so übersteigt ihre Grosse den
„wahrscheinlichen Fehler nicht genug, um sie ausser allen
„Zweifel zu setzen, man sieht sich aber genöthigt, Ben-
„zenbergs Worte (a. a. O.) p. 359) zu wiederholen: son
derbar bleibt doch immer diese Tendenz der
„Fehler nach Süden.“
Die Sache hängt nun so zusammen.
Die Hamburger Versuche, die ich irn Michaelisthurme im
Jahre 1802 und und 1803 machte, gab ich in Verlag bei
Gebrüder Mallinkrodt in Dortmund, und sie druckten daran
bis Seite 403.
Ich besuchte damals meinen Freund Caspar Harkotten
auf Harkotten, in der Grafschaft Mark, und wir sprachen
davon, dass Thürme eine ungleiche Temperatur hätten,
besonders der Michaelisthurm in Hamburg, der an der
Erde 17 Fuss dicke Mauern hat. Ich führte zugleich einen
Brief an, den ich von Dr. Olbers erhielt, worin er mir
schrieb, dass die Abweichung nach Süden vielleicht in der
Temperatur im Thurme ihren Grund habe. Denn bei so
dicken Thurmmauern an der Südseite würden sie von der
Sonne mehr erwärmt, aff die an der Nordseite, und wären
vielleicht immer wärmer wie diese.
Dieser Brief von Olbers ist abgedruckt Seite 404 in den
„Versuchen über die Umdrehung der Erde.“
Mein Freund Caspar Harkotten sagte mir , dass eine
Stunde von da zu Schlebusch ein Kohlenschacht sei, der
ungefähr 300 Fuss Tiefe habe, und jetzt verlassen wäre,
vielleicht ginge es, um diese Versuche da fortzusetzen.
Ich ging hin, fand den Kohlenschacht sehr bequem, und
ging darauf nach dem Oberbergamte zu Wetter und bat
um die Erlaubniss diesen Kohlenschacht zu benutzen.