IV
Vorrede.
hältnisse etwas näher einzuführen, ist über das gewöhnlich vorauszusetzende
Maß mathematischer Kenntnisse hinausgegangen worden. In diesem Falle, so
wie überhaupt dann, wenn es sich um Betrachtung feinerer Beziehungen han
delte, ist kleinerer Druck zur Anwendung gekommen.
Was die Art der Darstellung der Sache betrifft, so war Hauptzweck
nicht mathematische Entwicklung, sondern die Erweckung möglichst klarer
Vorstellungen von den tellurischen und kosmischen Verhältnissen. Zu
dem Ende ist im allgemeinen von den Erscheinungen ausgegangen worden,
die sich einem aufmerksamen Beobachter an Sonne, Mond und Sternen dar
bieten; wo sich aber manches der unmittelbaren Anschauung entzieht, da ist
im Anschluß an bereits Bekanntes auf dem Wege der Induction in das Ver
ständnis neuer Verhältnisse einzuführen versucht worden, und wo es angemessen
schien, ist das genetische Verfahren zur Anwendung gekommen, welches die
betreffende Sache vor dem geistigen Auge entstehen läßt.
Um zum Nachdenken anzuregen und den Flug der Phantasie, die in unserm
Gegenstände so oft betliätigt werden muß, nicht zu lähmen, folgt die Ver
anschaulichung durch Figuren gewöhnlich der Entwicklung der betreffenden
Sache, ein Verfahren, das auch beim Unterrichte zu empfehlen ist.
In Beziehung auf die Anordnung des Stoffes ist zu bemerken, daß, wie
früher in der ersten Auflage, in der ersten Abtheilung des Buches von der
Betrachtung der Erscheinungen ausgegangen worden ist, ein Gang, welchem
bei dem behandelten Gegenstände selbst von Alex. v. Humboldt das Wort ge
redet wird, und der auch unter Pädagogen immer allgemeinere Billigung findet.
Dieser Betrachtung schließt sich in der zweiten Abtheilung die der wirk
lich bestehenden Verhältnisse an. Es wird in diesem Theile des Buches ge
zeigt, in welcher Weise die an Sonne, Mond und Sternen wahrgenommenen
Erscheinungen ihre ungezwungene Erklärung finden.
In der dritten Abtheilung, welche die Topographie des Himmels
behandelt und das giebt, was man mit Hilfe des Fernrohrs und anderer
geeigneten Instrumente über die einzelnen Glieder des Sonnensystems erforscht
hat, sind Sonne, Mond, Kometen und Sternschnuppen besonders ein