Erklärung der Erscheinungen. — Entstehung der Jahreszeiten.
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des Sternbildes der Fische. Am genannten Tage sehen darum alle Be
wohner der Erde die Sonne in dem Himmelsäquator, und der Tagkreis derselben
ist scheinbar dieser Kreis.
Von der Sonne (heliocentrisch) würde die Erde in dem Herbstpunkte ^,
im Anfänge des Zeichens der Wage, aber erst im Sternbilde der Jungfrau ge
sehen werden.
Vom 21. März bis zum 21. Juni rückt allmählich die Erde durch den
vierten Theil ihrer Bahn, bis sie am letzteren Tage die Stellung bei II ein
genommen hat. Auf diesem ganzen Wege wandte sich die nördliche Halbkugel
mehr und mehr der Sonne zu, die südliche aber von ihr ab. Die Centrale
macht in II mit der Achse keinen rechten Winkel mehr, sondern dieser nahm
allmählich um 23 1 /2°, von 90° bis auf 66 */ 2 0 ab. Auf dem Wege der Erde
von I bis II schritt die Lichtgrenze mehr und mehr über den Nordpol vor,
wich dagegen in demselben Verhältnisse von dem Südpol zurück, bis sie am
21. Juni in II von beiden Polen 23 1 / 2 ° entfernt ist und die beiden Polarkreise
streift. Der nördliche Polarkreis liegt ganz in der Licht-, der südliche ganz
in der Schattenseite.
Bei dieser Lage der Lichtgrenze werden nicht mehr alle Parallelkreise,
sondern nur, wie beständig, der Aequator halbirt. Darum sind Tag und Nacht
auf dem Aequator gleich, auf allen andern Punkten der Erde ungleich. Auf
der nördlichen Halbkugel liegt der größte Theil der Tagkreise in der Licht-
und der kleinste in der Schattenseite, während auf der südlichen Halbkugel *
das Gfegentheil stattfindet. Am 21. Juni haben alle Oerter der nördlichen Halb
kugel ihren längsten, die der südlichen ihren kürzesten Tag; für die
erstoren beginnt der Sommer, für die letzteren der Winter.
Was die Richtung der Sonnenstrahlen betrifft, so kann diese nicht mehr
senkrecht für den Aequator sein; denn indem sich die nördliche Halbkugel der
Sonne mehr und mehr zuwandte, mußten allmählich immer nördlicher liegende
Punkte der Erde senkrecht getroffen werden.
Am 21. Juni wird der nördliche Wendekreis senkrecht beschienen, wie in
der Figur zu erkennen ist. Ließe der senkrechte Strahl eine Spur auf der
Erde zurück, so würde er auf die unter ihm rotirende Erde* den nördlichen
Wendekreis in 23 l /2° Entfernung vom Aequator zeichnen. Alle Bewohner dieses
Kreises sehen zu Mittag die Sonne in ihrem Zenithe und sind unschattig, wäh
rend die Aequatorbewohner sie 23’/ 2 ° nördlich vom Zenithe in 66 */ 2 ° Höhe
erblicken.
Die Bewohner des nördlichen Polarkreises bleiben ganze 24 Stdn. in der
Lichtseite und berühren nur um Mitternacht die Schattenseite, in welchem
Momente sie die Sonne im Nordpunkte des Horizontes stehen sehen. Un-
längster Tag ist = 24 Stdn. Zu Mittag aber entfernen sie sich 2x23 , / , 2°
= 47° von der Lichtgrenze; sie sehen deshalb die Sonne in ihrer für sie
größten Höhe von 47° .
Der Nordpol der Erde lag vom 21. März bis zum 21. Juni beständig in
Wetzel, Himmelskunde. 11