Full text: Allgemeine Himmelskunde

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Von den wirklichen Bewegungen der Himmelskörper. 
2. Die Zahl der den Alten bekannten Planeten. Die Zahl der 
bekannten Planeten ist zu verschiedenen Zeiten verschieden gewesen ; sie mußte 
aber so lange gering bleiben, als man auf das natürliche Sehen beschränkt 
blieb und die Sehkraft noch nicht durch optische Instrumente zu erhöhen ver 
mochte. Nur die großen, durch die bezeiehneten Eigenschaften sich schon 
dem unbewaffneten Auge als Planeten darstellenden. Sterne konnten bekannt 
sein; die große Zahl der kleineren Planeten, deren Entdeckung in unsern Tagen 
die Zahl der Glieder des Sonnensystems so erstaunlich vermehrt und die Grenzen 
desselben so bedeutend hinausgerückt hat, mußte sich der Kenntnis gänzlich 
entziehen. 
Im Alterthume waren eigentlich nur fünf Planeten bekannt, d. h. Körper, 
die auch wir mit diesem Namen belegen; indem man aber die vor allen andern 
Fixsternen sich durch ihre Scheibenform und ihre eigenthümliche Bewegung 
auszeichnende Sonne, sowie den die Erde umwandelnden Mond mit zu den 
Planeten rechnete, pflegte man sieben derselben zu unterscheiden, und zwar: 
1) Mond, 2) Merkur, 3) Venus, 4) Sonne, 5) Mars, 6 ) Jupiter, 7) Sa 
turn, die man in der angegebenen Reihenfolge als um die ruhend gedachte 
Erde wandelnd sich vorstellte. 
3. Wichtigkeit des Fernrohrs. Bis zur Erfindung des Fernrohrs und 
zu dem Tage, da Galilei im Jahre 1610 dasselbe zuerst auf den Himmel rich 
tete, blieb die Zahl der bekannten, wirklichen Planeten, wenn man die Erde 
hinzurechnet, auf sechs beschränkt. Mit jener Erfindung aber nahm die Astro 
nomie einen nie geahnten Aufschwung. Sie wurde, wie Alex. v. Humboldt 
(CosmosIIL, S. 75) sagt, für die Astronomie und die Kenntnis des Himmels 
noch wichtiger, als die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 für die Kenntnis 
der irdischen Räume gewesen war. Durch sie wurde der Blick in die Schöpfung 
endlos erweitert; durch sie neben der Bereicherung des menschlichen Ideen 
kreises das mathematische Wissen durch Darlegung neuer und verwickelter 
Probleme zu einem bisher nie erreichten Glanze erhoben. 
4. Zahl der jetzt bekannten Planeten. In einem Zeiträume von 
drittehalb Jahrhunderten sind mit Hilfe des Fernrohrs als zu unserem 
Sonnensysteme gehörig nicht weniger als 110 neue Planeten und 19 Neben 
planeten oder Satelliten entdeckt worden, anderer wichtigen Entdeckungen gar 
nicht zu gedenken. Es beträgt nämlich gegenwärtig die Zahl der bekannten, um 
die s Sonne als den gemeinschaftlichen Centralkörper kreisenden Hauptplaneten 
116, die der einige dieser Planeten begleitenden und umwandelnden Nebenplane 
ten 20 . 
Die Namen der Hauptplaneten und ihre üblichen Zeichen sind: 
Merkur $ 
-v ' Venus . $ 
Erde. . $ mit 1 Mond d 
Mars . d* 
die Asteroiden (1 bis 108), deren Namen später einzeln genannt werden sollen,
	        
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