Full text: Allgemeine Himmelskunde

Von den Planeten. — Zahl und Eintheilung derselben. 245 
Jupiter 2p mit 4 Monden 
Saturn 5 » 8 » 
Uranus $ » 6 » 
Neptun # » 1 Mond. 
Alle diese Planeten und Nebenplaneten sind der Sonne, 0, dienstbar und 
umkreisen sie in kleineren oder größeren Abständen, zwischen 8 und 621 mill. 
Meilen, in kürzerer oder längerer Zeit. Sie werden zusammen das Sonnen- 
oder Planetensystem genannt. Aber außer den genannten Planeten und 
Nebenplaneten sind es noch mancherlei andere Gebilde, die als zum Sonnen 
systeme gehörend angesehen werden müssen, weil sie dem Einflüsse der Sonne 
unterworfen sind. Es wird in dieser Beziehung späterhin Näheres mitgetheilt werden. 
5. Eintheilung der Planeten. In der Reihe der Planeten erscheint 
die Erde der Sonne verhältnismäßig nahe. Nur zwei Planeten, Merkur und 
Venus, vollenden in Abständen von 8 resp. 15 mill. Min. innerhalb, alle 
übrigen von Mars bis Neptun, in Abständen von 32 bis 621 mill. Min. von 
der Sonne, außerhalb der Erdbahn ihre weite Reise um die Sonne. Wegen 
dieses Umstandes hat man alle Planeten in zwei Theile, in innere oder un 
tere und in äußere oder obere Planeten getheilt. Zu jenen gehören Merkur 
und Venus, zu diesen alle übrigen von Mars bis zum Neptun. 
Außer dieser Eintheilung der Planeten in innere und äußere besteht wohl 
noch eine andere, in mancher Beziehung noch angemessenere; wir wollen in 
dessen hier zunächst bei der obigen stehen bleiben, indem sie insofern als 
zweckmäßig sich darstellt, als in den scheinbaren Bewegungen der betreffenden 
Planeten sich gewisse große Unterschiede und Eigenthümlichkeiten heraussteilen, 
wie wir in dem Folgenden sogleich sehen werden. 
6 . Scheinbare Bewegung der inneren Planeten. Wählen wir von 
den inneren Planeten die herrliche Venus, die wir zu manchen Zeiten als 
Morgenstern vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel, zu andern Zeiten als 
Abendstern nach Sonnenuntergang am Abendhimmel glänzen sehen, um uns 
durch Betrachtung der an ihr wahrnehmbaren scheinbaren Bewegung mit diesen 
Bewegungen der inneren Planeten überhaupt vertraut zu machen. 
Im allgemeinen sieht man die Venus sich nie weit von der Sonne ent 
fernen. Wenn sie als Morgenstern vor der Sonne aufgeht, steht sie west 
lich (rechts) von dieser, geht sie dagegen als Abendstern nachher Sonne 
unter, östlich (links) von ihr. Ihre größte westliche und östliche Entfernung 
von der Sonne oder ihre EIongation beträgt höchstens 48°, so daß der ganze 
Raum, innerhalb dessen ihre scheinbare Bewegung vor sich geht, 96° Länge 
hat. Sie geht höchstens 3 bis 4 Stdn. vor der Sonne auf und ebenso viel nach 
derselben unter, kann aber nie die ganze Nacht hindurch und nie der Sonnm 
gegenüber gesehen werden. •: 
Betrachtet man den schönen Stern zur Zeit seiner größten östlichen Aus 
weichung als Abendstern mit einem guten Fernrohr, so zeigt er sich nicht 
als ganze, sondern nur als halbe Scheibe, wie der Mond im ersten Viertel.
	        
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