Full text: Allgemeine Himmelskunde

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Von den wirklichen Bewegungen der Himmelskörper. 
Zeit gesehen werden können. Es ist aber noch nicht ansgemacht, ob alle Kometen in 
Ellipsen einhergohen; ihre Bahnen können auch Parabeln und Hyperbeln sein. 
Was die Lago der Planetenbahnen anbetrifft, so weichen sie im allge 
meinen nur wenig von der Ebene der Ekliptik ab. Bei der großen Mehrzahl 
ist die Neigung der Bahn kleiner als 10°; es durchlaufen daher die meisten 
Planeten die Sternbilder des Thierkreises; die größeren thun es alle. Nur die 
Asteroiden weichen auch hier wieder von den übrigen Planeten ab. Die Nei 
gungswinkel ihrer Bahnen mit der Ekliptik schwanken zwischen 0 und 34°. 
Um diesen letzteren Winkel weicht die Pallas von der Ekliptik ab. Noch 
beträchtlicher ist die Neigung der Kometen bahnen; es steigt dieselbe fast 
bis zu 90°. 
Hinsichtlich der R i c h t u n g der Bewegung der Planeten in ihrer Bahn ist 
es ein bemerkenswerther Umstand, daß alle rechtläufig sind, indem sich 
alle von W. nach 0. oder in der Reihenfolge der Zeichen um die Sonne be 
wegen. Dieselbe Richtung der Bewegung zeigen im allgemeinen auch die 
mehrere Hauptplaneten umkreisenden Satelliten, und wo eine Rotation hat wahr 
genommen werden können, hat sie sich stets, wie bei der Erde, von W. nach 
0. gerichtet gezeigt. Bei den Kometen dagegen ist keine bestimmte Richtung 
vorherrschend; sie bewegen sich sowohl recht- als rückläufig, ja nach allen 
Richtungen des Raumes. 
Unterscheiden wir die Planeten wieder in eine innere, mittlere und 
äußere Gruppe, so zeigen die Planeten jeder dieser Gruppen gewisse gleiche 
Eigenschaften. 
So sind die Planeten der inneren Gruppe, Merkur bis Mars, hinsichtlich 
der Größe nicht sehr beträchtlich von einander verschieden; ebenso zeigen sie 
eine nicht bedeutende Abweichung in der Dichtigkeit. Alle sind ferner arm 
an Monden; nur die Erde hat einen sie begleitenden Satelliten; endlich schwingen 
sich alle in nahezu 24 Stdn. um ihre Achse. 
Die Planeten der mittleren Gruppe, die Asteroiden, zeichnen sich sämt 
lich durch ihre Kleinheit aus, weshalb sie fast alle nur mit bewaffneten 
Augen am Himmel gesehen werden können. Daß sie ferner in sehr excentrischen 
und zum Theil in sehr gegen die Ekliptik geneigten Bahnen einhergehen, ist 
bereits gesagt worden. Ihre Kleinheit macht es unmöglich, darüber zu ent 
scheiden, ob sie Rotation besitzen oder nicht; doch ist es, wenigstens bei einigen, 
wahrscheinlich, daß dieselbe vorhanden ist. 
Was endlich die äußere Planetengruppe betrifft, so sind sie zunächst 
durch eine bedeutende Größe ausgezeichnet; namentlich hat Jupiter mehr Masse, 
als alle anderen Planeten zusammengenommen. Außerdem besitzen sie eine 
auffallend geringe Dichtigkeit; diese beträgt im Durchschnitt nur etwa der 
Dichtigkeit der Erde. Bei den Planeten dieser Gruppe müssen ferner die Be 
dingungen für die Mondbiidung sehr günstig gewesen sein; denn alle sind mit 
mehreren Monden umgeben, und bei Saturn scheint das eigenthümliche Ring 
system beabsichtigte, aber nicht ausgeführte Mondbildung zu sein.
	        
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