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Topographie des Himmels.
Atmosphäre, auch zuweilen in gelblichem und selbst röthlichem Lichte. An
verschiedenen Stellen fahren Strahlen durch die Corona, die meist nach dem
Mittelpunkte der Sonne convergiren, doch zuweilen auch sehr merklich von
dieser Richtung abweichen und an den oberen Enden nicht selten hakenförmig
eingebogen sind. Was die Helligkeit der Corona betrifft, so nimmt dieselbe
nach der Sonne hin bedeutend zu, während sie sich nach außen hin allmählich
verliert. Noch merkwürdiger und interessanter aber sind eigenthümliche, meist
in lebhaft rot hem Lichte glänzende Gebilde, die im Momente der Totalität
gewöhnlich zuerst am östlichen Mondrande, doch auch an anderen Stellen er
scheinen, und die dunkle Mondscheibe auf längere oder kürzere Strecken sichel
artig umsäumen, am oberen Rande meist zackige Umrisse zeigen und einem
fernen Gebirge gleichen, das, wie die Alpen beim Alpenglühen, in lebhaft
rothem Glanze sich zeigt. Die neben
stehende Fig. 87 soll eine schwache Vor
stellung davon geben. Gewöhnlich sind
mehrere solcher Gebilde, die man Protu
be ranzen nennt, sichtbar. Je mehr der
Mond von West nach Ost vorrückt, desto
schmaler werden dieselben am östlichen
Mondrande; dafür werden aber ähnliche
Bildungen am nachrückenden westlichen
Rande sichtbar. Außer den bisher be
schriebenen Gebilden, die auf dem dunklen
Mondrande zu ruhen scheinen, sind wieder
holt auch freischwebende, wolkenähnliche Massen gesehen worden, die, in
schön rosenfarbigem Lichte erglänzend, in der Corona frei schwebten und, wie
nicht selten auch die Protuberanzen, eine faserige Struktur zeigten. Was die
Höhen der Protuberanzen betrifft, so erschienen sie unter Winkeln von 2—2*/ 2 ',
was einer Höhe von 12 — 15000 geogr. Min. über dem Sonnenrande gleich
kommt. Unter noch bedeutenderen Winkeln zeigten sich mehrfach flammen-
ähnliehe Gebilde, wie sie Fig. 88 zeigt, deren oberes Ende, nachdem es
zuvor senkrecht emporgestiegen, in der
der Rotationsrichtung der Sonne ent
gegen gesetzten Richtung hakenförmig
umgebogen erschien, wie wenn heftige
Luftströmungen Flammenbüschel seitlich
abgelenkt hätten. Sehr schön zeigte sich
diese Erscheinung bei den totalen Finster
nissen am 28. Juli 1851 und am 18. Aug.
1868, bei welcher letzteren die Höhe der
Hervorragung fast ’/u des Sonnendurch
messers, also über 13000 geogr. Meilen
betrug.
Fig. 87.