Full text: Allgemeine Himmelskunde

370 Topographie des Himmels. 
dem ersteren Orte eine Länge von 8,916, an dem letzteren von 7,106 Fuß 
haben u. s. w. 
Aus der Vergleichung des Volumens und der Masse Jupiters folgt seine 
mittlere Dichtigkeit — 0,232, d. i. noch nicht der Dichtigkeit der 
Erde, und nur = 1,32 mal die Dichtigkeit des Wassers. Da aber seine Dich 
tigkeit nach dem Mittelpunkte hin zunimmt (er müßte, wäre dies nicht der 
Fall, eine stärkere Abplattung haben), so ist seine Oberfläche wahrscheinlich 
weniger dicht als Wasser, und eine Flüssigkeit von der Dichtigkeit des Wassers 
würde auf derselben kaum vorhanden sein. 
6. Streifen Jupiters. Betrachtet man Jupiter mit einem, wenn auch 
nur mäßig vergrößernden Fernrohr, so nimmt man auf ihm eigenthümliche, 
der Richtung seines Aequators parallele, meist graubraune Streifen wahr; be 
sonders fallen zwei dunklere Streifen auf/die am Aequator durch einen lichten 
Streifen von einander getrennt sind. Außer diesen beiden constanteren Streifen 
bemerkt man zu Zeiten noch mehrere andere, ja HerscJiel zählte einmal 40 der 
selben, von denen manche den sogenannten Windwolken nicht unähnlich sind. 
Manche derselben verändern sich oft in kurzer Zeit, um ebenso schnell andern 
Platz zu machen. Viele dieser Streifen, gewiß die beiden nahe der Mitte der 
Jupitersscheibe, gehen um die ganze Kugel herum, während andere mehr oder 
weniger plötzlich abbrechen. Nach den Rändern zu werden übrigens alle 
Streifen, wenn nicht ganz unsichtbar, so doch weniger deutlich wahrnehmbar, 
was für das Vorhandensein einer Atmosphäre spricht. 
In den Streifen, besonders in den beiden größten zu beiden Seiten des 
Aequators, nimmt man nicht selten auffallend dunkle Flecken, jedoch von nicht 
ganz schwarzer Farbe wahr, und nach Beer und Mädler sollen dieselben zu 
weilen einen Durchmesser von gegen 800 Min. haben. 
Eine genauere Betrachtung dieser Flecken hat eine gewisse Aehnlichkeit 
mit den schon beschriebenen Sonnenflecken erkennen lassen. Sie zeigen mehr 
oder weniger deutlich einen dunklen Kernfleck, der mit einem helleren Rande 
wie mit einem Hofe umgeben ist; auch hat' man an ihnen, wie an den Sonnen 
flecken, zuweilen eine Theilung bemerkt. 
Die Fig. 95 zeigt eine Darstellung 
des schönen Planeten mit seinen Streifen 
und Flecken. 
Manche dieser Flecken haben sich als 
sehr constant gezeigt; so ist ein Flecken 
nicht weniger als 50 Jahre lang beob 
achtet worden. Uebrigens findet man sie 
bald auf der nördlichen, bald auf der 
südlichen Halbkugel Jupiters. 
Was jene Streifen und diese Flecken 
Jupiters sein mögen, ist mit Sicherheit 
schwer zu ermitteln. Man ist geneigt, 
Fig. 95.
	        
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