Full text: Allgemeine Himmelskunde

Von den Fixsternen. —'Das Funkeln der Fixsterne. 
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selnden Dichtigkeitsverhältnisse in den oberen Regionen* derselben, sowie der 
veränderliche Zustand der Luft in Beziehung auf Wasserdampf muß auf das 
Brechungsvermögen derselben einen großen Einfluß üben, namentlich in den 
mittleren Breiten, wo wegen der unregelmäßigen und oft veränderten Wind 
richtung der Zustand der Atmosphäre ein sehr veränderlicher ist. Dadurch 
wird das Bild eines Fixsterns fortwährend auf einen andern Punkt gerückt und 
so ein Erlöschen und Wiederaufglimmen hervorgerufen, und dies muß um so 
leichter geschehen, als die Fixsterne wegen ihrer unermeßlichen Entfernung 
von uns nur als leuchtende Punkte sich zeigen und selbst in stark ver 
größernden Fernrohren sich kaum als Scheiben darstellen lassen. Bei den 
Planeten hingegen, die als leuchtende Scheiben erscheinen, bewirkt eben dieser 
Umstand eine größere Stetigkeit des Bildes, indem mehrere Punkte zugleich 
leuchten und nicht alle in demselben Sinne durch die Brechung abgelenkt 
werden. In den Tropen, wo viel regelmäßigere Witterungsverhältnisse sich 
finden und namentlich der Wasserdampf wegen der größeren Wärme vollkom 
mener aufgelöst ist als bei uns, zeigen sich auch die Fixsterne meist mit 
ruhigem, planetarischem Lichte, und nur in geringeren Höhen über dem Hori 
zont, oder beim Herannahen der Regenzeit macht sich zuweilen ein Funkeln 
bemerklich. Uebrigens aber scheint das Funkeln doch nicht ausschließlich 
durch atmosphärische Zustände bedingt zu sein, da es bei verschiedenen und 
selbst gleich hellen Sternen in verschiedenem Grade bemerkt wird; so funkelt 
die helle Wega in der Leier weniger als Arkturus, Prokyon und Sirius. 
Es scheint also auch die Art des den Sternen eigenen Lichtprozesses von Ein 
fluß auf die Erscheinung zu sein. Das Funkeln würde überdies noch merk 
licher sein, wenn nicht das Auge einen empfangenen Lichtreiz noch einige 
Zeit nachempfände. Man würde sonst den Stern wirklich auf einige Momente 
verschwinden sehen. Wie Ilespigld gezeigt hat, wird aber das Funkeln der Sterne 
zum großen Theil auch durch die Rotation der Erde und ihrer Atmosphäre bewirkt. 
Als von dem Funkeln verschieden ist der dabei sich zeigende Farben 
wechsel zu betrachten, der als eine Interferenz-Erscheinung angesehen wer 
den muß. 
2. Eintheilung der Fixsterne nach ihrer scheinbaren Größe, 
Zahl derselben. Was die scheinbare Größe der Fixsterne betrifft, so ist 
auch darüber bereits einiges gesagt worden. Man theilt darnach die Sterne 
in solche 1., 2., 3 Größe. Für eine mittlere Sehkraft sind nur Sterne 
1—6. Größe, für sehr güte Augen noch Sterne 7. Größe sichtbar; alle andern 
Sterne sind telescopische Sterne. Gewöhnlich giebt man als Zahl der 
Fixsterne 1. Größe am ganzen Himmel 15 an; jedoch sind hierüber verschie 
dene Astronomen verschiedener Meinung. So nimmt Sir John Hörschel 17, 
Mäcller 18 und JRümher sogar 20 an. Diese Verschiedenheit der Ansicht kann 
bei der großen Schwierigkeit einer genauen Schätzung der Lichtstärke nicht 
befremden. Nach Herschel folgen die Fixsterne 1. Größe wie in folgender 
Uebersicht auf einander:
	        
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