Von den Fixsternen. — Nebelflecke.
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Fig. 117.
3. Nebelflecke. Vielleicht identisch mit den Sternhaufen und Stern
schwärmen sind die Nebelflecke, wie man in mehr oder weniger hellem Lichte
leuchtende Stellen des Himmels nennt, und die theils schon dem bloßen Auge,
zum größten Theil aber erst in Fernrohren sichtbar werden. Ihren Namen
verdanken sie dem eigentümlichen Dämmerlichte und ihrer gewöhnlich undeut
lich begrenzten, verwaschenen Gestalt. Eine genauere Bekanntschaft mit diesen
eigentümlichen Gebilden des Weltenraumes hat erst mit der Erfindung des
Fernrohrs begonnen, und ihr Anblick machte auf die Beobachter einen über
raschenden Eindruck. Die genauste Kenntnis auch über diesen Gegenstand
verbreiteten die beiden Herschel, Vater und Sohn; doch machten sich auch viele
Andere, besonders Lacaille und Mcssier, durch Erforschung der Nebelflecke be
rühmt. Gegenwärtig kann die Zahl der bekannten Nebelflecke auf c. 4000
angegeben werden, von denen die Positionen am Himmel ziemlich genau bestimmt
sind. So bestimmte S. W. Herscliel in den Jahren 1786 bis 1802 die Position
von 2451 Nebelflecken, und sein Sohn, S. J. Herschel, fügte diesen 1475 hinzu.
Die Größe der Nebelflecke ist eine sehr verschiedene; während einige einen
Raum von nur wenigen Minuten bedecken, verbreiten sich andere über mehrere
Quadrat-Grade des Himmels. Sie sind in solcher Menge und Ausdehnung vor
handen, daß sie nach S. W. Herschel c. ’/270 der ganzen Himmelsfläche einnehmen.
Was die Vertheilung der Nebelflecke anbetrifft, so hat hierüber S.
J. Herschel erst das rechte Licht verbreitet. Nach ihm befinden sich die meisten
Nebel am nördlichen Himmel, und zwar in den beiden Löwen, dom großen
Bären, in der Nase der Giraffe, dem Schwänze des Drachen, in den Jagd
hunden, dem Haupthaar der Berenice, dem rechten Fuße des Bootes, und vor
allen Dingen in dem Flügel und der Schulter der Jungfrau. Am meisten zu
sammengehäuft erscheinen die Nebelflecke in dem letzteren Sternbilde, wo sich
fast */3 aller Nebel befinden. Man redet deshalb von einer Nebelregion der
Jungfrau, die ihr Maximum •wenig nördlich vom Aequator, und zwar zwischen