Full text: Allgemeine Himmelskunde

Präcession und Nutation. 
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Fig. 127. 
treffen, sich in einem Punkte der Achse der Ekliptik, in s, schneiden und den 
Mantel eines Kegels beschreiben muß, auf dessen Spitze s sich durch Ver 
längerung der gedachten Erdachsen (der Linien m, n, o, p) über s hinaus ein 
zweiter Kegel setzt, dessen Grundfläche am Himmel liegt. Da aber wegen der 
unermeßlichen Entfernung der Fixsterne die Ekliptik als ein Punkt angesehen 
werden kann, so können die Linien in, n, o, p auch auf die Sonne übertragen 
werden, indem man die mit m, n, o, p parallelen Linien M, N, 0, P zieht. 
Ist die Erde in a, b, c, d, so liegt der Nordpol des Aequators resp. in cd, V, 
&, d‘, und es hat die Erdachse nach einer ganzen Schwenkung in c. 25000 
Jahren um den Nordpol der Ekliptik Np einen Kreis von 23 l [ 2 ° Halbmesser 
beschrieben. Für zwei der bezeiclineten Stellungen der Erde, in a und c, ist 
die Lage der Aequatorebene durch die Linie RR resp. TT angedeutet worden. 
Das Gesagte könnte etwa so ausgedrückt werden: Bei der Präcession be 
schreibt die verlängert gedachte Erdachse in c. 25000 Jahren 
den Mantel eines Kegels, dessen Spitze in der Sonne und dessen 
Grundfläche am Himmel ein Kreis von 23 1 /2° Halbmesser ist. 
5. Von der Nutation. Aber so einförmig, wie bisher angenommen 
worden, ändert die Erdachse ihre Lage nicht, und die Entdeckung der Unregel 
mäßigkeit ist das Verdienst Rradleys. Er entdeckte, daß bei der Präcession 
sich noch kleine Unregelmäßigkeiten bemerklich machten, die in 18V2 Jahren 
sich in derselben Weise wiederholten. Er fand nämlich, daß die Sterne, die
	        
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