Full text: Allgemeine Himmelskunde

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Topographie des Himmels. 
selben durch Bewegung von Fixsternen um dunkle Himmelskörper zu erklären. 
Besonders sind 2 Sterne in dieser Beziehung wichtig geworden, nämlich Pro- 
kyon und Sirius, bei denen eine periodische Aenderung der Rectascension 
und der Deklination sich herausgestellt hat. Der Neuzeit ist es gelungen, beide 
Sterne als Doppelsterne zu erkennen. Der schwache Begleiter des Sirius 
wurde zuerst von Clark in Boston am 31. Jan. 1862 entdeckt, und ist seitdem 
mehrfach mit den stärksten Fernrohren gesehen worden. Die von Auw er s be 
rechneten Bahnen haben wir S. 470 bei den Doppelsternen angegeben. 
3. Eigenbewegung der Sonne. Von allen Fixsternen mußte beson 
ders die Sonne die Aufmerksamkeit der Astronomen auf sich ziehen, da es 
jedenfalls interessant und wichtig ist, über die Richtung und Größe ihrer Eigen- 
bewogung ins Klare zu kommen. Daß die Sonne fortschreitet, darüber findet 
kein Streit mehr statt, und an ihrer Bewegung müssen natürlich alle sie um 
kreisenden Himmelskörper, d. h. das ganze Sonnensystem, theilnehmen. Da 
durch wird aber die Aufgabe, die Parallaxe, Nutation, die Eigenbewegung etc. 
der Fixsterne zu bestimmen, eine außerordentlich schwierige, da die Ver 
änderlichkeit des Beobachtungsortes einen Antheil an den bei den Sternen be 
obachteten Veränderungen haben muß, es aber schwer ist, diesen Antheil zu 
bestimmen. 
4. Richtung dieser Bewegung. Verschiedene Astronomen haben sich 
bemüht, die Richtung und die Größe der fortschreitenden Bewegung der 
Sonne wenigstens annähernd zu bestimmen, und in erstercr Beziehung ist man 
zu ziemlich übereinstimmenden Resultaten gelangt, wie gleich mitgetheilt wer 
den wird. 
' Bradley ahnte bereits die fortschreitende Bewegung des ganzen Sonnen 
systems; doch S. W. Herschel begründete seine Ansicht durch die Resultate 
gemachter Beobachtungen und bestimmte als den Ort des Himmels, nach 
welchem gegenwärtig jene Bewegung gerichtet sei, das Sternbild des Herkules. 
Nach ihm liegt der Punkt, auf welchen jetzt die Sonne zuschreitet, in AB 
260° 44' und + T> 26° 16' (für 1800). Argeiander fand durch Vergleichung 
von 319 Sternen für 1850: AB 258° 23',5 und + D 28° 45',6, und O.Struve 
für dieselbe Zeit AB 261° 52',6 und + D 37° 33'. Gauss hingegen bestimmte 
jenen Punkt in einem Viereck, dessen vier Ecken liegen in: 
AB 258° 40' und + D 30° 40' 
AB 258° 42' „ + Z> 30° 57' 
AB 259° 13' „ + D 31° 9' 
AB 260° 4' „ + D 30° 32' 
Dunkin findet als Grenzen des Raumes, in welchem der Punkt liegt, auf 
den zu die Sonne sich bewegt, mit Benutzung von 1167 in den letzten Jahren 
zu Greenwich häufiger beobachteten Sternen: AB 261° 14', + D 32° 55' und 
AB 263° 43' 9", + D 25° 0',5. 
Diesen Ortsbestimmungen, durch Vergleichung von Sternen der nördlichen 
Halbkugel gewonnen, fügte Galloway, gestützt auf Beobachtungen des süd-
	        
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