Full text: Allgemeine Himmelskunde

522 Von den bewegenden Kräften und den Gesetzen der Bewegung. 
des Druckes, den die Körper auf eine Unterlage ausüben. Jedes Molekül 
drückt in gleicher Entfernung vom Erdmittelpunkte gleich stark; je mehr Mo 
leküle also drücken, desto größer ist der Druck oder das Gewicht. Da die 
Summe aller Moleküle eines Körpers seine Masse heißt, so ist das Gewicht 
stets der Masse proportional. Wir bestimmen deshalb die Masse eines 
Körpers durch sein Gewicht (Wage). Doppeltes Gewicht doppelte Masse, hal 
bes Gewicht halbe Masse u. s. w. 
Den Raum, welchen ein Körper einnimmt, nennt man bekanntlich sein 
Volumen. Kennt man die Masse und das Volumen eines Körpers, so erhält 
man eine Vorstellung von seiner Dichtigkeit. Körper von gleichem 
Volumen und gleicher Masse haben auch gleiche Dichtigkeit, 
und umgekehrt. Je größer die Masse bei gleichem Volumen, desto größer ist 
die Dichtigkeit: Bei gleichem Volumen verhalten sich also die Dich 
tigkeiten der Körper gerade wie die Massen.—Je größer das Volu 
men bei gleicher Masse, desto geringer ist die Dichtigkeit: Bei gleicher 
Masse und ungleichem Volumen verhalten sich die Dichtigkeiten 
umgekehrt wie die Volumina. 
Haben zwei Körper ungleiche Masse und ungleiche Volumina, so setzt sich 
das Verhältnis der Dichtigkeiten aus dem geraden Verhältnis der Massen und 
dem umgekehrten der Volumina zusammen: Bei ungleicher Masse und 
ungleichem Volumen zweier Körper verhält sich die Dichtigkeit 
derselben wie ihre Masse dividirt durch ihr Volumen. 
Obige drei leicht verständliche Sätze kann man mit Anwendung von For 
meln allgemein und kürzer darstellen. Bezeichnet man die Massen zweier Körper 
durch M und m, ihre Volumina durch V und v, ihre Dichtigkeiten durch D und 
d, so verhält sich, wenn ¥ =■ r : 1) D : d = M : m; wenn M = m: 2) D : d 
= v : V; wenn V und v, M und m ungleich sind: 3) D : d — 
Kennt man das Verhältnis der Dichtigkeiten zweier Körper, so ist dadurch 
auch das der Gewichte eines gleichen Volumens der Massen gegeben; es ist 
offenbar gleich dem der Dichtigkeiten, ist z. B. Platina 3mal so dicht als 
Eisen, so muß auch ein Kubikzoll Platina 3mal so viel Gewicht haben als 
1 Kubikzoll Eisen etc. Gewöhnlich bestimmt man die Dichtigkeit eines Körpers 
im Verhältnis zu der des destillirten Wassers, und man nennt die Zahl, 
welche angiebt, wieviel mal so groß das Gewicht eines Körpers 
als das eines gleichen Volumens destillirten Wassers ist, das 
specifische Gewicht des Körpers. Die specifischen Gewichte zweier Körper 
verhalten sich nach dem Obigen stets wie die Dichtigkeit derselben. Bei Be 
sprechung der einzelnen Planeten haben wir bereits vielfache Angaben über 
Massen und Dichtigkeiten derselben gemacht, und werden später die Möglich 
keit der Bestimmung derselben einsehen. 
3. Trägheit oder Beharrungsvermögen. Die Dinge der Welt be 
finden sich in verschiedenen Zuständen; während einige ruhen, bewegen sich 
andere etc. Alle Körper aber besitzen die Eigenschaft, in dem Zustande, in
	        
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