Full text: Allgemeine Himmelskunde

Yon den Sternen. — Sternzeit. 
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IV. Von der scheinbaren Bewegung der Sterne. 
In Beziehung auf die Bewegung der Sterne zum Horizonte wissen wir 
bereits, daß sie alle an dem täglichen Umschwünge des Himmels theilnehmen 
und Kreise beschreiben, die unter einander parallel laufen. Beachtet man aber 
diese Bewegung genauer, so findet man an den 3 oben besprochenen Arten 
von Sternen mancherlei Verschiedenheiten, namentlich in Beziehung auf die 
Zeit, in welcher sie einen Tagkreis vollenden. Sehr ungleich ist diese Zeit 
für die Sonne, die Planeten und Kometen; anders ist es für die Fixsterne. 
1. Gleichmäßige Bewegung der Fixsterne. Alle Fixsterne bewegen 
sich mit vollkommen gleichmäßiger Gesch windigket, d. h. sie legen in 
gleichen auf einander folgenden Zeittheilen gleiche Wege zurück. Und bereits 
seit Jahrtausenden umkreisen sie in dieser Weise scheinbar die Erde; denn 
durch Vergleichung der jetzigen Umlaufszeiten der Planeten mit denen früherer 
Jahrtausende läßt sich mit Sicherheit nachweisen, daß die Zeit von einer Cul- 
mination eines Fixsternes bis zur nächstfolgenden gleichnamigen sich weder um 
1 /ioo einer Zeitsekunde vergrößert noch verkleinert hat. Diese beispiellose 
Gleichmäßigkeit der Bewegung macht die Fixsterne zu einem vortrefflichen 
Mittel, die Zeit zu messen, da die Haupteigenschaft eines jeden Maßes die 
Gleichmäßigkeit ist. 
2. Sternzeit. Die Zeit zwischen zwei auf einander folgenden gleich 
namigen Culminationen eines Fixsternes nennt man einen Stern tag und theilt 
ihn, wie den Sonnentag, in 24 gleiche Theile, Stunden ( h ) genannt, deren 
jede wieder in 60 Minuten (') und jede dieser in 60 Sekunden (") zerfällt. 
Alle Sterntage sind von gleicher Länge. Während eines Sterntages 
legt jeder Fixstern genau 360° zurück, oder es gehen 360° des Aequators oder 
eines Parallelkreises durch den Meridian. 
3. Verwandlung der Bogen in Zeit. Hiernach ist es nicht schwer, 
Bogen in Zeit und umgekehrt Zeit in Bogen zu verwandeln, eine Aufgabe, die 
von Astronomen sehr oft gelöst werden muß. 
nämlich 
360° = 
24 h 
= 
1440m 
= 86400 3 
Sternzeit. 
mithin 
i—i 
00 
o 
II 
12 
= 
720 
= 43200 
)> 
90 == 
6 
= 
360 
= 21600 
15 = 
1 
= 
60 
= 3600 
>> 
1 = 
Vl5 
= 
4 
= 240 
i/4 = 
1 /eo 
= 
1 
= 60 
>> 
1' = 
1 /900 
= 
Vl5 
= 4 
>> 
1" == 
V54000 
= 
1 /o 00 
= Vl5 
>> 
Da 15° nach dem Obigen = 1 Std. sind, so hat man einen Winkel von 15°, 
gemessen im Aequator oder einem andern Parallel kreise, einen Stundenwinkel 
genannt. Einige Aufgaben werden die Art der Berechnung deutlich machen,
	        
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