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I. Die Herstellung und Yerwerthung von llimmelsaufnahmen.
mehr exact, so wird sie durch die Feinbewegung des ganzen Instrumentes
wieder hergestellt, das Fadenkreuz des Haltefernrohrs alsdann wieder
neu justirt und die Exposition wieder begonnen. Nach Ausweis der
Roberts’schen Aufnahmen, die in der Mehrzahl der Fälle selbst bei
langen Expositionszeiten genügend runde Bilder der Sterne zeigen, dürfte
die beschriebene Vorrichtung ihren Zweck bei der Aufnahme von Nebel
flecken erfüllen; für Sternaufnahmen zu exacten Messungen ist das In
strument wegen der nicht vollkommenen optischen Eigenschaften des
Spiegels überhaupt weniger geeignet.
Als für Nebelfleckaufnahmen in optischer Beziehung ebenfalls vor
züglich hat sich das Spiegelteleskop von v. Gothard erwiesen. Eine
sehr ausführliche Beschreibung dieses kleinen, ursprünglich von Browning
gebauten, später aber von Gothard umgearbeiteten Instrumentes befindet
sich in der Konkoly’schen Praktischen Anleitung zur Himmelsphotographie,
so dass dieselbe hier füglich übergangen werden kann.
Von besonderem Interesse wird für immer der Pariser Photogra
phische Refractor (Fig. 25) bleiben, weil nach dessen Muster die optischen
Theile der übrigen Photographischen Refractoren zur Aufnahme der inter
nationalen Himmelskarte angefertigt sind. Das photographische Objectiv
besitzt eine Oefthung von 34 cm und eine Focahveite von 3.4 m, das
optische 23 cm Oefthung bei gleicher Brennweite. Die Montirung ist die
englische und ist äusserst einfach ausgeführt. Die Stundenaxe besteht in
ihrem mittleren Theile aus einem Rahmen, und das Rohr selbst ist ein
einfacher vierkantiger Kasten. Das Halten im Sinne der Rectascension
wird durch die Feinbewegung des Instrumentes besorgt; im Sinne der
Declination ist dagegen eine Feinbewegung nicht vorhanden, und es wird
das mit der Fassette fest verbundene Ocular auf einem Schlitten durch
eine Mikrometerschraube verstellt.
Der Bruce-Refractor der Sternwarte des Harvard
College ist in optischer Beziehung ein sehr eigentümliches Instrument.
Das Objectiv ist aus 4 Linsen als Porträtobjectiv construirt bei einer
Oefthung von 24 Zoll und einer Brennweite von 11 Fuss, besitzt also das
Brennweitenverhältniss von 1:5.5. Bei der allgemeinen Besprechung der
photographischen Objective ist bereits hervorgehoben worden, dass der
artige Dimensionen unter Umständen für 41insige Objective ungünstiger
sind, als kleinere Abmessungen, und es unterliegt keinem Zweifel, dass
ein kleines Porträtobjectiv von etwa 4 bis 5 Zoll und dem Brennweiten
verhältnisse von 1:3 für Nebelflecken viel lichtstärker ist, als das Bruce-
Objectiv. Die Bemerkung von Pickering*), dass dieses Objectiv auch