VORWORT.
Aehnlich wie die vor sechs Jahren in gleichem Verlage erschienene
»Spectralanalyse der Gestirne« soll »Die Photographie der Gestirne«
hauptsächlich als Lehrbuch für den Studirenden der Astronomie dienen.
Hoffentlieh wird dasselbe auch für den ausgebildeten Astronomen als
Handbuch nicht ohne Nutzen sein.
Die Bearbeitung des Stoffes ist eine ähnliche wie hei dem erwähnten
Buche; jedoch habe ich mich in allen Fällen, wo dies überhaupt thunlich
war, bemüht, den historischen Entwickelungsgang zu berücksichtigen.
Besonders betrifft dies den dritten Abschnitt des Buches, der als eine
kurzgefasste Geschichte der Himmelsphotographie zu betrachten ist.
Von zusammenfassenden Werken über die cölestische Photographie,
die noch einigermassen die neueren Ergebnisse enthalten, ist mir nur
eins bekannt, die »Anleitung zur Himmelsphotographie« von N. v. Kon-
koly. Wegen seiner populären Abfassung kann dieses Werk wohl nicht
als Lehrbuch betrachtet werden; der Haupttheil desselben ist einer
detaillirten Beschreibung einzelner Instrumente gewidmet, und wenn ich
mich mit den hierbei ausgesprochenen Principien auch nicht immer
einverstanden erklären kann, so habe ich doch geglaubt, im Hinblicke
auf das v. Konkoly’sche Buch in dem vorliegenden Werke die Instru
mentenbeschreibung auf ein Minimum beschränken zu sollen.
In dem als Anhang gegebenen Verzeichnisse der Litteratur habe ich
möglichst nach Vollständigkeit gestrebt; doch bin ich mir durchaus be
wusst, dies bei dem grossen Umfange der photographischen Litteratur
nicht annähernd erreicht zu haben. Es lag übrigens der Gedanke nahe,
einen grossen Theil dieser Litteratur als wissenschaftlich minderwerthig
oder auch ganz unbrauchbar von dem Verzeichnisse auszuschliessen; ich
habe dies indessen nicht getliau, da gerade derartige Publicationen ge
eignet sind, bei historischen und kritischen Studien wichtige Aufschlüsse