Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Messungs- u. Reductionsmethoden in der astronom. Photographie. 14;] 
gewählte mittlere Aequinoctium geben. Der aus der Vernachlässigung dieses 
Umstandes entstehende Fehler ist von der Ordnung des Productes von 
Praecession und Differentialrefraction. Für eine Zeitdifferenz zwischen 
Aufnahme und mittlerem Aequinoctium von 10 Jahren, für eine Zenith 
distanz von 50°, eine Declination unterhalb 80° und eine Platte von 
50 Quadratgrad Fläche erreicht der Fehler nicht den Betrag von 0 " 02 ; 
man kann ihn also mit Ausnahme der Gegend am Pol wohl stets ver 
nachlässigen. 
Es genügt bei einer Platte von 4 Quadratgrad die Berechnung der 
Refraction für die folgenden 8 Punkte, wenn mit A und 1) die Rect- 
ascension und Declination der Mitte bezeichnet wird: 
Hieraus lässt sich eine Tafel für die ganze Platte mit bequem engen 
Argumenten interpoliren. Wird eine grosse Anzahl von Aufnahmen der 
gleichen Declination reducirt, so können hierfür wieder leicht drei Hülfs- 
tafeln gerechnet werden für die Coefficienten von Act und Jd, ent 
sprechend den Declinationen I) 30', D und D — 307 Man nimmt 
dann für jede Aufnahme aus diesen Tafeln mit dem Argumente T die 
mittleren Differentialrefractionen für die 8 Punkte und multiplicirt die 
selben mit einem von 1 nur wenig verschiedenen Factor, der von der 
bei der Aufnahme stattgehabten Temperatur und dem Barometerstände 
abhängt. 
Es möge nun angenommen werden, dass alle Messungen bereits wegen 
Refraction corrigirt sind, dass ferner der Mittelpunkt O des Netzes in der 
optischen Axe des photographischen Fernrohrs gelegen und die Platte auf 
letzterer senkrecht gestanden hat. Die Ordinate Oy soll mit dem De- 
clinationskreise nur einen kleinen und nahe constanten Winkel co ge 
bildet haben. 
Es möge O der Anfangspunkt eines Systems von rechtwinkligen 
Coordinaten y und x (Gitterstriche) sein. Die Distorsion des Objectivs sei 
ein für allemal bestimmt und gebe die Projectionen öx und öy für jeden der 
Intersectionspunkte des Gitters: Ein Stern il befinde sich genau in O, 
ein anderer Stern A genau in dem Intersectionspunkte M. Ohne die 
Distorsion würde A sich nicht in M befinden, sondern auf dem Punkte 
8, so dass die Projectionen von MS auf die Axen gleich öxm und dyn 
sein würden. Es soll nun die Rectascension und Declination des Sternes A 
für ein bestimmtes Aequinoctium (1900) aus den rechtwinkligen Coordinaten 
D + 1 °, A — I o sec D 
D + I o , A 
D , A + I o sec 1) 
D — I o , A — I o sec D 
D — I o , A 
D -j- I o , A -f- 1 ° sec D 
D , A — I o sec D 
D — I o , A 4 - 1 ° sec D .
	        
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