Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

186 
I. Die Herstellung und Verwerthung von Ilinnnelsaufnahmen. 
Schlitten zur Messung der Distanzen anbringen. In dieser Weise ist der 
ebenfalls wesentlich zur Messung rechtwinkeliger Coordinaten bestimmte 
Messapparat der Upsalaer Sternwarte eingerichtet. 
Was die Reduction der Messungen angeht, so ist bereits auf den 
Uebelstand der Umrechnung der Polarcoordinaten in rechtwinkelige hin 
gewiesen worden; Vortheile bietet die Methode in Bezug auf die Berück 
sichtigung der Distorsion, die nur in einfacher Weise in die Distanzen ein 
geht, und auf die Berechnung der Aberration, die proportional den Distanzen 
wirkt und ausserdem nur eine Aenderung des Nullpunktes der Positions 
winkel bedingt. 
Eine vollständig ausgearbeitete Reductionsmethode bei Polarcoordi 
naten scheint zur Zeit nicht vorzuliegen; wohl aber hat Gill*) den Um 
riss einer solchen Methode gegeben, der zur numerischen Anwendung 
genügende Information gewährt. 
Wir setzen voraus, dass alle Correctionen, welche die Aufnahmen als 
solche angehen, erledigt sind; die gemessenen Coordinaten sind dann 
zunächst wegen Aberration und Refraction zu corrigiren. Zu dem ersteren 
Zwecke verfährt Gill folgendermassen: 
Die Distanzen werden mit s bezeichnet und mit A und B die Re- 
ductionsconstanten des Nautical Almanac oder der Connaissance des 
Temps. Führt man ferner ein: 
a — — (sin cc cos ö -+- sin ó tg e ), 
b — cos a cos <5, 
wo a und ö die Rectascension und Declination des Plattenmittelpunktes, 
e die Schiefe der Ekliptik bezeichnen, so bringe man mit dem Argumente 
s den Werth 
— 2 siii^-s(«M + bB) 
in eine Tafel zur Ermittelung der Correction der Distanzen wegen Aber 
ration. 
Wegen der Refraction hat man an die Distanzen anzubringen die 
Correction 
sk [tg 2 C cos-(jo — q) + 1], 
eine etwas mühsame Berechnung, die in Fällen, wo die Aufnahmen zonen 
artig angestellt worden sind, durch Construction von Tafeln erleichtert 
werden kann. 
Die Berechnung der Refraction für die Positionswinkel nach der 
Formel 
— k cosec \ " [tg 2 'C cos [p — q) sin (p — q) + tg t sin q tg d 0 ] 
*) Bull, du Comité. 1, 30.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.