Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Messung und Reduction von Platten in Polarcoordinaten. 
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muss ebenfalls durch Construction einer Tafel abgekürzt werden, die etwa 
von 10° zu 10° des Positionswinkels gerechnet ist und für zonenartige 
Aufnahme gleicher Declination von 10 ,n zu 10 ra des Stundenwinkels. 
Diese Tafeln wird man natürlich mit der mittleren Refractionsconstante 
rechnen und später die kleinen Correctionen wegen Barometer- und Ther 
mometerstand anbringen. 
Für die Anhaltsterne werden nunmehr noch die Positionswinkel auf 
das gewählte mittlere Aequinoctium.(1900) gebracht durch die Formel 
(1900 — t)p sin a sec d — [Aa! Bb' + Cc' -f- Del'), 
wo A, B, C, D die Reductionsgrössen des Nautical Almanae sind und 
n = 20'.'05, 
a' = cos a tg ö , 
b' — sin a tg ö , 
c' = 20"05 sin a sec ö , 
d' = cos a sin ö ist. 
Man reducirt nun die Positionen der Anhaltsterne auf das mittlere 
Aequinoctium, ermittelt einen genäherten Werth für die Rectascension und 
Declination des Plattenmittelpunktes und berechnet hieraus die Distanzen 
und Positionswinkel, welche mit C s und C p bezeichnet werden sollen. 
Die entsprechenden gemessenen Coordinaten seien O s und O p ; be 
zeichnet man dann die Correctionen der angenommenen Mittelpunkte mit 
Ja und Jö , so erhält man aus der Vergleichung der beiden Systeme 
für jeden Anhaltstern 
aus den Distanzen die Gleichung f'Ja + f"Jö — sJa -j- C s + O s = 0, 
aus den Positionswinkeln f,zla -j- f„z1d — Jp + C p — O p — 0, 
wo zla die Correction des angenommenen Bogenwerthes bedeutet, Jp die 
Correction des Nullpunktes der Positionswinkel und f, f", f n f„ Coeffi- 
cienten sind, welche den Einfluss eines Fehlers von 1" in der angenom 
menen Bectascension und Declination des Plattenmittelpunktes auf die 
Distanzen und die Positionswinkel darstellen. Man verfährt praktisch, vor 
der Auflösung der Gleichungen diejenigen, welche von den Positions 
winkeln abhängen, durch Multiplication mit 9 in Bogensecunden aus 
zudrücken. 
Ob man Js als Unbekannte einführt oder nicht, hängt davon ab, 
ob man durch besondere Untersuchungen über die Abhängigkeit von s 
von der Temperatur genaue Daten für diesen Werth hat oder nicht; es 
ist dies eine Frage, die bei jeder Reductionsmethode entschieden sein muss.
	        
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