und die Entstehung photographischer Bilder.
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alles darauf an, ob und in welchem Masse das Gesetz i t = constans
bei den geringsten Niederschlägen unrichtig ist. An der allgemeinen
Unrichtigkeit dieses Gesetzes kann kein Zweifel mehr sein; die Michalke-
sclie Untersuchung steht aber bis jetzt noch ganz allein, und ich habe
deshalb bereits im Jahre 1891 eine Reihe von Untersuchungen hierüber,
und zwar direct mit Bezug auf die Aufnahme von Sternen angestellt. Ich
bin hierbei zu folgenden Resultaten gelangt*).
Bei Aufnahmen der Plejaden, die behufs Verminderung der Licht
stärke des Instruments theils mit sehr unempfindlichen Platten, tlieils
mit abgeblendetem Objective bei Expositionszeiten, die mit dem Vielfachen
von 2.5 als Exponenten Zunahmen, hergestellt waren, erhielt ich folgende
Sichtbarkeitsgrenzen der Sterne:
Aufnahme
Expos. 24 s
l”
2™ 30 s
C m 15 s
15 m 3S*
1
M.
9.0
9.4
9.9
10.6
—
2
6.4
7.25
7.7
8.45
8.85
3
7.7
8.3
8.55
9.3
9.7
4
8.2
8.75
9.3
9.65
—
Es resultirt hieraus, dass bei einer 2'/ 2 fachen Vermehrung der Ex
positionszeit der Gewinn nicht eine Grössenclasse beträgt, sondern nur:
1) 0.53
2) 0.61
3) 0.50
4) 0.48
Mittel 0.53
d. h. man erhält durch 2 '/j fache Vermehrung der Expositionszeit nur einen
Gewinn von einer halben Grössenclasse. Versuche mit künstlichen, durch
das Zöllner ’sehe Photometer hergestellten Sternen ergaben einen der
2 y 2 fachen Expositionszeit entsprechenden Gewinn von 0.71 Grössen-
classen.
Wegen der grossen Tragweite dieser Resultate habe ich versucht,
auch auf anderen, wenn auch weniger sicheren Wegen zur Beantwortung
der Frage zu gelangen. Von der Gegend von e Orionis habe ich zwei
Aufnahmen gefertigt, die eine mit einstündiger, die andere mit acht
stündiger Expositionszeit. Die Anzahl der Sterne auf der ersten Platte
*) Astr. Nachr. Nr. 3054; Réunion du Comité 1891. 8!.