Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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II. Die photographische Photometrie 
beträgt 1174, diejenige auf der zweiten 5689. Es wurde zu beiden, inner 
halb dreier Tage erhaltenen Aufnahmen dieselbe Emulsion verwendet, 
ausserdem waren die Luftzustände sehr nahe gleich, so dass eine Ver 
gleichung beider Aufnahmen wohl erlaubt ist. Unter der Annahme, dass 
man bei 2 1 / 2 facher Expositionszeit eine Grössenclasse geAvinnt, müsste die 
achtstündige Aufnahme etwas über zwei Grössenclassen mehr aufweisen 
als die einstündige, oder unter weiterer Annahme des für die Sterne bis 
zur neunten Grössenclasse gültigen Gesetzes, dass die Anzahl der Sterne 
einer Grössenclasse das Doppelte derjenigen aller vorhergehenden beträgt, 
hätte man auf der achtstündigen Aufnahme 10566 Sterne zu erwarten, 
also das Doppelte der wirklich vorhandenen. Die Durchmusterung enthält 
auf derselben Stelle des Himmels 125 Sterne; nach der üblichen Rech- 
nimgsweise müsste die einstündige Aufnahme 10125 Sterne enthalten, also 
neunmal mehr als sie wirklich aufweist. Aus dem Verhältniss der beiden 
Aufnahmen würde sich ergeben, dass der Zuwachs für die 2’/ 2 fache Ex- 
positionszeit 0.63 Grössenclassen beträgt, und auch der Uebergang von 
der Anzahl der Sterne der Durchmusterung zu derjenigen der einstmaligen 
Aufnahme kommt unter dieser Voraussetzung einigermassen in Ueberein- 
stimmung. 
Auch aus der Vergleichung von photographischen Aufnahmen mit den 
Chacornac’sclien Karten kann ein ähnliches Resultat gefolgert werden; 
indessen sind die Cliacornac’schen Grössen der schwächeren Sterne so 
wenig der Ar gel an de r’schen Scala entsprechend, dass ich einen be 
stimmten Zahlenwerth nicht abgeleitet habe. 
Alle meine Versuche deuten also darauf hin, dass man bei einer 
2 1 / 2 fachen Expositionszeit nur einen Gewinn von 0.5 bis 0.75 Grössen- 
classcn hat. Welche Unterschiede hierdurch bei langen Expositionszeiten 
gegen die frühere Annahme’entstehen, zeigt das folgende Täfelchen der 
Leistungsfähigkeit der für die Himmelskarte bestimmten 13 zölligen photo 
graphischen Refractoren. Mit denselben erhält man durchschnittlich bei 
24 s Exposition alle Sterne der Durchmusterung, also die 9V 2 te Grössen 
classe. 
Die zweite Columne giebt die noch eben zu erlangenden Grössenclassen 
an bei der Annahme, dass bei 2 1 / 2 facher Expositionszeit der Gewinn 
1 Grössenclasse ist; die anderen Coluinnen geben die entsprechenden 
Wertlie unter Benutzung der oben gefundenen Gewinnbeträge von 0.5 bis 
0.7 Grössenclassen.
	        
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