Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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III. Geschichte der Himmelsphotographie. 
ist wegen des meist geringen Betrages der Bewegung die Ortsveränderung 
erst innerhalb grösserer Zeiträume mit Sicherheit zu erkennen, und man 
vergleicht daher Messungen und Zeichnungen mit einander, die von zwei auf 
einander folgenden Abenden herrühren. Auf der photographischen Platte 
dagegen bildet sich der Planet nicht mehr als Punkt, sondern als kurzer 
Strich ab, sofern eine genügend lange Expositionszeit hierzu gewählt wird 
(1 bis 2 Stunden). Der Planet wird also durch seine abweichende Form 
von den Fixsternen unterschieden. 
Bei ruhenden Objecten ist die Lichtstärke eines Fernrohrs photo 
graphisch nahe eine unbegrenzte, da sie mit der Expositionszeit ständig, 
wenn zuletzt auch nur sehr langsam, wächst; bei bewegten Objecten ist das 
nicht mehr der Fall, sondern nach Ablauf einer gewissen Expositionszeit 
wirkt eine Verlängerung derselben nicht mehr im Sinne der Lichtstärke, 
sondern erzeugt nur eine Deformation des Bildes. Diese Grenze ist er 
reicht, wenn der Bildpunkt auf der Platte infolge der Eigenbewegung 
des Objectes seinen eigenen Durchmesser durchlaufen hat. Die absolute 
Lichtstärke eines Fernrohrs für Planetenaufnahmen ist also abhängig 
von Oeffnung und Brennweite des Objectivs, von der Grösse der Eigen 
bewegung und ausserdem von einem schwer definirbaren Factor, der 
seinerseits von der Grösse des Objectivs und der Luftunruhe abhängt. 
Kennt man für ein Fernrohr den Durchmesser des kleinsten Bild 
punktes und die Lichtstärke für verschiedene Expositionszeiten, so lässt 
sich ungefähr die untere Helligkeitsgrenze der mit diesem Instrumente 
noch aufnehmbaren kleinen Planeten angeben. Man kann annehmen, 
dass die eigene Bewegung der kleinen Planeten in der Opposition im 
Mittel 0'.'5 in der Zeitminute beträgt. Für den photographischen Refractor 
von 13 Zoll Oeffnung und 3.4 m Brennweite ist der Durchmesser des 
kleinsten Scheibchens zu 3" anzun'ehmen; ein Planet durchläuft diese 
Strecke in etwa 6 Minuten, in welcher Zeit der Refractor noch die 
Sterne der 11. Grösse liefert. Kleine Planeten bis zur 11. Grösse lassen 
sich mithin mit diesem Instrumente noch aufnehmen. Dasselbe, ja noch 
mehr, lässt sich aber durch viel einfachere Mittel erreichen. Das Euryskop 
von 4 Zoll Oeffnung, welches am photographischen Refractor der Pots 
damer Sternwarte angebracht ist, giebt kleinste Scheibchen von 30" Durch 
messer; diese Strecke wird von einem kleinen Planeten erst in 60 Minuten 
durchlaufen, und in dieser Zeit liefert das Instrument Sterne der 11.5. 
bis 12. Grösse; es eignet sich also besser zur Aufnahme von kleinen 
Planeten als der grosse Refractor. 
Dieser Vorzug der kleineren Instrumente mit kurzer Brennweite vor 
den grösseren ist aber noch fast nebensächlich gegenüber einem anderen, 
der durch das grössere Gesichtsfeld der ersteren bedingt wird. Mit den
	        
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