Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Fixsterne. 
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der Begleiter dieses Sterns sichtbar; mit einem Objective von gleicher 
Oeffnung, welches aber für die optischen Strahlen achromatisirt war, 
konnte dasselbe Resultat erst in 6 Secunden erhalten werden. 
Rutherfurd gebührt das grosse Verdienst, nicht bloss Aufnahmen 
angefertigt, sondern auch deren Ausmessung mit einem besonders zu 
diesem Zwecke construirten Apparate vorgenommen zu haben (die 
Bond’schen Messungen an Mizar sind nur angestellt worden, um die Ge 
nauigkeit der Methode zu zeigen). Die Messungen von drei Aufnahmen 
der Plejaden sind bereits 1866 von Gould reducirt und mit den Bessel- 
schen Heliometermessungen verglichen worden, wobei sich eine sehr be 
friedigende Uebereinstimmung ergab. Auch die Messungen an der Praesepe 
sind 1870 von Gould- berechnet worden. 
Während Rutherfurd einerseits auf seine Resultate in der Fixstern 
photographie mit Befriedigung blicken konnte, indem sie schon nahe die 
Hoffnungen Bonds realisirten, erkannte er andrerseits, dass weitere Fort 
schritte nunmehr bloss von einer Verbesserung des photographischen Ver 
fahrens zu erwarten waren, und dies war Grund genug für ihn, sich 
überhaupt von der Himmelspliotographie abzuwenden. Gould beabsich 
tigte, die Versuche fortzusetzen, und nahm 1870 das Rutherfurd’sche 
Objectiv mit nach Cordoba. Leider zerbrach während des Transportes 
die Flintglaslinse, und erst 1875 konnte Gould nach Beschaffung einer 
neuen Flintglaslinse die photographischen Arbeiten aufnehmen; es ge 
lang ihm, in wenigen Jahren 1350 Photographien von Sternhaufen des 
südlichen Himmels, eine grosse Zahl von Doppelstemaufnahmen und 
schliesslich Beobachtungsreihen von Fixsternen mit starker Eigenbewegung 
behufs Untersuchung derselben auf Parallaxe zu erhalten. In der ersten 
Zeit benutzte Gould hierzu noch Collodiumplatten, in den letzten 
Jahren dagegen schon die viel empfindlicheren Bromsilber-Gelatineplatten. 
Mit der Ausmessung und Reduction dieser Aufnahmen ist zwar begonnen 
worden, doch liegt eine Publication darüber noch nicht vor. 
Gleichzeitig mit Gould hat sich auch H. Drap er erfolgreich mit der 
Stellarphotographie befasst; seine Arbeiten beziehen sich aber einerseits mehr 
auf die photographische Aufnahme von Sternspectren und gehören also 
nicht in den Rahmen dieses Buches, andrerseits auf die Aufnahme von 
Nebelflecken und werden daher erst im nächsten Capitel besprochen werden. 
Vom Jahre 1882 an ist bereits die Zahl der Astronomen, welche sich 
mit der Stellarphotographie beschäftigt haben, eine so grosse, dass es nicht 
möglich ist, eine exacte Chronologie festzuhalten. Es kommen hier 
wesentlich in Betracht*) die Arbeiten von Common, von der astro 
*) Ray et. Notes sur l’Histoire de la Photographie Astronomique. Pag. 39. 
20 *
	        
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