Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Fixsterne. 
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sternlose Flächen anschliessen, die von einer solchen Ausdehnung sind, 
dass von zufälliger Gruppirung keine Hede sein kann, sondern dass in 
diesem Falle schon die blosse Betrachtung zu wichtigen Schlüssen über 
die Constitution der Milchstrasse führt. 
Besonders ausgezeichnete Stellen dieser Art befinden sich bei y Aqui 
lae, ferner in der Nähe des Sternhaufens Messier 11, wo die Grenzen 
der Milchstrasse äusserst scharf und schroff sind und canalähnliche leere 
Stellen in den dichtesten Theilen auftreten. Die auffallendste Stelle ist 
aber hei 18 h 10 ,n und — 20°. Sie ist schon auffallend in dem Atlas der 
Bonner südlichen Durchmusterung, wo nur die Sterne bis zur 10. Grösse 
eingezeichnet sind. Auch im Sternbilde des Schwans tritt die Erscheinung 
vielfach auf, besonders in der Nähe von a Cygni. Dagegen bietet die 
Gegend bei ß Cygni das Beispiel einer grossen Ausdehnung der Milch 
strasse in gleichförmiger Dichtigkeit; erst nach dem Rande zu tritt 
wieder merkliche Ungleichförmigkeit ein. 
Es ist mir nicht bekannt, ob Schlüsse hieraus bereits schon von 
anderer Seite ausgesprochen worden sind; sie erscheinen mir aber als 
ganz selbstverständlich. Das unmittelbare Nebeneinander von sehr dichten 
und sehr leeren Stellen steht in völligem Widerspruche zu der ziemlich 
weit verbreiteten Ansicht, dass die Sterndichtigkeit der Milchstrasse 
wesentlich abhängig sei von der Strecke, durch welche wir hindurch 
sehen, dass also die Ausdehnung des Milchstrassenringes in der Ebene 
der Milchstrasse eine beträchtlich grössere sei als in der darauf senk 
rechten Richtung. Wäre dies der Fall, dann könnten auffallend leere 
Stellen inmitten grösster Dichtigkeit nur durch sternleere Räume von 
röhrenartiger Form, deren Axen ausserdem noch auf uns zu resp. auf 
das Centrum der Milchstrasse gerichtet sein müssten, erklärt werden, und 
das scheint mir bei der Häufigkeit des Vorkommens solcher Stellen 
äusserst unwahrscheinlich. Nimmt man dagegen an, dass wenigstens in 
den Theilen der Milchstrasse, wo diese Erscheinung auftritt, die Aus 
dehnung des Milchstrassengürtels höchstens von der Ordnung der Milch- 
strassenbreite ist, oder wohl noch geringer, dass also die Milchstrasse 
mehr einem wirklichen Gürtel ähnelt, als etwa dem Saturnsringe, so ver 
schwindet jegliche Schwierigkeit in der Erklärung. 
Auf eine andere Eigentkümlichkeit, welche die Milckstrassenphoto- 
graphien zeigen, ist schon von verschiedenen Seiten hingewiesen worden, 
und man hat derselben, meines Erachtens ohne Berechtigung, besondere 
Wichtigkeit beigelegt. Es betrifft dies die häufig perlschnurähnliche An 
einanderreihung hellerer Sterne. Fast an jeder etwas dichteren Stelle 
der Milchstrasse fallen diese Aneinanderreihungen sehr auf; sie erstrecken 
sich häufig bis über 10 oder 12 oder noch mehr Sterne und bilden die
	        
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