Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Fixsterne. 
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kann, die Vorzüge der photographischen Methoden darzuthnn, da sie nicht 
mit der Sorgfalt durchgeführt ist, wie man sie von astronomischen Arbeiten 
zu erwarten berechtigt ist. 
Einen sehr werthvollen Speeialcatalog der photographischen Hellig 
keiten von über 500 Plejadensternen hat Charlier*) geliefert Die Aus 
setzungen theoretischer Natur, welche bereits in Kürze auf pag. 216 an 
gegeben worden sind, beeinträchtigen die Güte des Catalogs nicht in 
merklicher Weise, und da gerade in der Plejadengruppe die Sterne im 
allgemeinen von einer sehr gleichartigen Constitution (I. Spectralclasse) 
zu sein scheinen, so wird dieser Catalog bei allen späteren photographisch 
photometrischen Untersuchungen von grundlegender Bedeutung sein. 
Das umfangreichste, auf photographischem Wege gewonnene Material 
ist dasjenige, welches Kapteyn**) in der südlichen Durchmusterung er 
halten und bearbeitet hat, und welches, ähnlich wie die Grössen der 
Bonner Durchmusterung für den nördlichen und den südlichen Himmel bis 
— 23°, für alle astronomischen Untersuchungen am südlichen Himmel 
von — 23° bis zum Pole Verwendung finden wird. Auf Grund eines 
Theiles dieses Materials hat nun Kapteyn eine Untersuchung über die 
Abhängigkeit der Sternfarbe von der Position der Sterne in Bezug auf die 
Milchstrasse durchgeführt, für welche allerdings noch eine Bestätigung 
durch andere Methoden sehr erwünscht sein würde — die übrigens bereits 
an der Cap-Sternwarte angebahnt ist —, deren Resultate aber auch ohne 
diese Bestätigung schon von hohem Interesse sind. Dieselben sind von 
Kapteyn in folgenden Sätzen kurz zusammengefasst: 
»1. Die Variation der Sterndichtigkeit in den verschiedenen Gegenden 
des Himmels, wie sie aus den Zählungen auf den photographischen Platten 
folgt, ist sehr verschieden von derjenigen, wie sie sich aus den directen 
Beobachtungen von Schönfeld und Gould ergiebt. In einigen Gegenden 
enthält die photographische Durchmusterung dreimal mehr Sterne als die 
Schönfeld’sche südliche Durchmusterung auf demselben Areal, während 
in anderen Gegenden Schönfelds Catalog der reichere ist und hier die 
doppelte Zahl der Sterne des photographischen Catalogs enthalten würde, 
wenn nicht die sternärmsten Aufnahmen mit etwas grösseren Expositions 
zeiten wiederholt worden wären. Ein analoges Resultat ergiebt sich durch 
die Vergleichung mit Goulds Catalog. 
»2. Entsprechend diesem Unterschied in der Zahl der Sterne findet 
man, dass gleiche Durchmesser der Sternscheibchen von Sternen sehr 
*) Publ. der Astron. Gesellsch. 19. 
**) Cape Photographie Durchmusterung. London 1895. Bull, du Comité. 2, 
131—158.
	        
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