Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Nebelflecken. 
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Höchst interessante Nebel befinden sich in der Plejadengruppe, von 
denen vor Anwendung* der Photographie nur der den Stern Merope um 
gehende bekannt war, während jetzt noch diejenigen um Maja und Al- 
cyone hinzugekommen sind. Diese Nebel sind besonders merkwürdig 
durch ihre streifige oder faserige Natur; sie liegen zwar ziemlich sym 
metrisch um die betreffenden Sterne herum, bestehen aber aus nur schwach 
gekrümmten, unter sich parallelen Fasern; ausserdem liegt das Faserbündel 
bei Merope noch parallel zu dem hei Alcyone, während die Faserrichtung 
heim Majanebel einen Winkel von etwa 60° gegen die anderen bildet. Eine 
Vorstellung von der wahren Gestalt dieser Nebel im Raume lässt sich 
nur schwer gewinnen, besonders in Rücksicht auf ihre Stellung zu den 
Centralstemen. Durch schwache Streifen scheinen die drei Nebel mit 
einander verbunden zu sein, und wenn man nur nach dem Anblicke ur- 
theilen wollte, so müsste man annehmen, dass hier ein grösserer Nebel 
vorhanden ist, der sich wesentlich vor den erwähnten Sternen befindet 
und weniger durch eigenes Licht, als durch das hindurch passirende Licht 
der betreffenden Sterne leuchtet. Dem widerspricht aber das Verhalten 
des Meropenebels in lichtschwächeren Instrumenten; bei Aufnahmen im 
photographischen Refractor erscheint bei etwa 30 m Expositionszeit die 
erste Spur dieses Nebels als ein etwa 1' langer, dünner und scharf 
begrenzter Streifen, der ganz genau von Merope ausgeht, also zwei 
fellos mit ihr in physischem Connexe steht. Die Plejadenaufnahmen von 
Roberts deuten übrigens darauf hin, dass eine beträchtliche Erwei 
terung der Lichtstärke oder Vermehrung der Expositionszeit schliess 
lich die ganze Plejadengruppe mit Nebel erfüllt erscheinen lassen würde. 
Ueberhaupt gewinnt man aus der Betrachtung der jetzt vorhandenen 
Nebelaufnahmen den Eindruck, dass bei noch etwa verzehnfachter Em 
pfindlichkeit der photographischen Methoden ein sehr grosser Theil des 
Himmelshintergrundes, vielleicht ein Drittel oder noch mehr desselben, 
mit nebliger Materie bedeckt erscheinen würde. 
Auch bei den kleinen, regelmässig gestalteten Nebeln, den plane 
tarischen Nebeln, hat die Photographie zu neuen Kenntnissen geführt, 
allerdings nur bei den helleren Objecten. Die Aufnahmen des Ringnebels 
in der Leier, um dieses Object zu den planetarischen Nebeln zu rechnen, 
zeigen in völliger Uebereinstimmung mit den directen Beobachtungen den 
Nebel als elliptischen Ring, der an den beiden Enden der grossen Axe 
Ergebnis^ fand v. Gothard, der die ersten Aufnahmen dieses Nebels er 
halten hat, ein schwaches Sternchen genau in der Mitte des Nebels, 
welches trotz aller Bemühungen bisher in keinem Fernrohr direct wahr 
nehmbar gewesen ist. Denza, der den Nebel mit dem photographischen
	        
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