Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die photographische Technik in der Himmelsphotographie. 21 
In die Camera können bei 0 die verschiedensten photographischen Ob- 
jective eingeschraubt werden, die in Verbindung mit den gegenseitigen 
Entfernungen von P bis 0 und 0 bis zur Cassette Verkleinerungen und 
Vergrüsserungen bis zu etwa 25fach linear gestatten. Ausserdem aber 
können mit Hülfe von Zwischenringen Mikroskopobjective eingesetzt 
werden, bei deren Benutzung der Beleuclitungsapparat M in Function 
tritt, der sonst abgenommen ist. 
Der Plattenhalter P ist so eingerichtet, dass jeder Punkt der Platte 
in die optische Axe des Apparates gebracht werden kann, ohne dass die 
Senkrechtstellung der Platte zu dieser Axe merklich geändert wird. 
Bei der Eeproduction von Sternaufnahmen tritt eine bedeutende 
Schwierigkeit durch die Feinheit der schwächeren Sternscheibchen ein. 
Selbst bei dem besten Beproductionsverfahren gehen diese Sterne ver 
loren, und die kleinsten Fleckchen und Unreinlichkeiten der photo 
graphischen Schichten lassen sich nicht von den schwächeren Sternen 
trennen. Die Construction exacter Karten durch photographische 
Verfahren direct nach den Negativen ist daher vorläufig noch eine 
Unmöglichkeit, sofern man auf die Eealität der schwächeren Sterne 
Werth legt. 
Nach dem Vorschläge der Herren Henry fallen diese Uebelstände 
zum grössten Tlieile fort, wenn man zur Construction von Karten drei 
Aufnahmen dicht neben einander auf derselben Platte anfertigt, so dass 
das Bild eines schwachen Sternes als kleines Dreieck erscheint, bestehend 
aus drei kleinen, sich eben berührenden Scheibchen. Hierdurch sind 
einmal die Bilder der schwächsten Sterne so gross geworden, dass sie 
bei der Eeproduction im allgemeinen nicht mehr verschwinden; dann 
aber lassen sie sich auch leicht von zufälligen Fleckchen durch ihre aus 
geprägte Form unterscheiden. Es tritt aber mit dieser Methode ein neuer 
Uebelstand hinzu: es ist naturgemäss nothwendig, dreimal so lange zu 
exponiren als sonst, und damit ist für viele Fälle dieser Methode eine 
Grenze gesetzt. 
Man wird also häufig gezwungen sein, überhaupt von directen Be 
productionsverfahren bei der Herstellung von Karten nach photographischen 
Aufnahmen abzuschen, und sich auf indirectem Wege helfen müssen, und 
dies kann auf zweierlei Weise geschehen, entweder durch Ausmessung und 
nachheriges Zeichnen der Karte nach den gemessenen Coordinaten oder 
durch Benutzung eines storchschnabelähnlichen Instrumentes. Das erstere, 
sehr umständliche Verfahren wird man anwenden, wenn man gleichzeitig 
genauere Positionen der Sterne zu haben wünscht, also bei rein karto 
graphischen Zwecken nicht, vielmehr wird alsdann das zweite Verfahren 
von Vortheil sein.
	        
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