Die optischen Theile der photographischen Instrumente.
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nicht mit Sicherheit zu erkennen; mit einer gewissen Annäherung wird
man ihn erhalten, wenn man auf das Maximum der Schwärzung bei den
seitlich gelegenen Sternscheibchen einstellt. Die Sichtbarkeit dieses Maxi
mums wird aber um so schwieriger, je heller der entsprechende Stern
ist, je mehr also das elliptische Scheibchen von gleicher Schwärzung er
scheint. Man wird ihn im allgemeinen immer mehr nach der Mitte der
Figur verlegen, und bei völlig ausexponirten Scheibchen wird man, wenn
man nicht zu ganz unsicheren Taxirungen greifen will, überhaupt nur noch
die geometrische Mitte des Scheibchens einstellen können. Die Unsicherheit
der Einstellungen ist also im allgemeinen vermehrt, und es tritt eine von
der Helligkeit der Sterne und von der Expositionszeit abhängige Distor
sion auf, die sich rechnerisch nicht streng verfolgen lässt.
Ist aber die Bedingung 4 erfüllt, so geht die
Fig. 4 iu Fig. 5 über. Das Sternscheibchen ausser
halb der optischen Axe wird zwar elliptisch, aber
alle Strahlen liegen symmetrisch um den Haupt
strahl herum; das Maximum des Silbernieder
schlages entsteht unter allen Umständen in der
geometrischen Mitte des Scheibchens, genau in
dem Punkte, in welchem der Hauptstrahl die
photographische Platte schneidet, die Messungen
sind frei von Distorsion. Je grösser ein Objectiv
ist, um so wichtiger ist es, dass seine Construc-
tion eine streng richtige ist, da die Fehler mit
der Grösse des Objectivs wachsen, die Empfind
lichkeit der Messung aber mindestens dieselbe
bleibt, meistens beträchtlich zunimmt.
Die Verwendung von Spiegelteleskopen in
der Himmelsphotographie ist für viele Zwecke derselben, z. B. für die
Aufnahme von Nebelflecken, von grossem Nutzen, die Bilder sind völlig
frei von chromatischer Aberration; dagegen findet in den seitlich der
optischen Axe gelegenen Bildpunkten infolge der nicht aufzuhebenden
sphärischen Abweichung eine durchaus unsymmetrische Vertlieilung der
Randstrahlen um den Hauptstrahl statt, ganz ähnlich wie bei einem
fehlerhaft construirten Objective. Für exacte Messungen sind daher Auf
nahmen mit sphärischen Spiegeln sehr viel ungeeigneter als solche mit
richtig construirten Objectiven.
In neuerer Zeit hat man mit grossem Vortheile Objective mit ver-
hältnissmässig sehr kurzer Brennweite zu Aufnahmen von Nebelflecken,
Darstellungen der Milchstrasse etc. benutzt. Zur Erzielung eines grossen
Gesichtsfeldes bei sehr kurzer Brennweite reicht die Combination zweier