Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die optischen Theile der photographischen Instrumente. 
27 
nicht mit Sicherheit zu erkennen; mit einer gewissen Annäherung wird 
man ihn erhalten, wenn man auf das Maximum der Schwärzung bei den 
seitlich gelegenen Sternscheibchen einstellt. Die Sichtbarkeit dieses Maxi 
mums wird aber um so schwieriger, je heller der entsprechende Stern 
ist, je mehr also das elliptische Scheibchen von gleicher Schwärzung er 
scheint. Man wird ihn im allgemeinen immer mehr nach der Mitte der 
Figur verlegen, und bei völlig ausexponirten Scheibchen wird man, wenn 
man nicht zu ganz unsicheren Taxirungen greifen will, überhaupt nur noch 
die geometrische Mitte des Scheibchens einstellen können. Die Unsicherheit 
der Einstellungen ist also im allgemeinen vermehrt, und es tritt eine von 
der Helligkeit der Sterne und von der Expositionszeit abhängige Distor 
sion auf, die sich rechnerisch nicht streng verfolgen lässt. 
Ist aber die Bedingung 4 erfüllt, so geht die 
Fig. 4 iu Fig. 5 über. Das Sternscheibchen ausser 
halb der optischen Axe wird zwar elliptisch, aber 
alle Strahlen liegen symmetrisch um den Haupt 
strahl herum; das Maximum des Silbernieder 
schlages entsteht unter allen Umständen in der 
geometrischen Mitte des Scheibchens, genau in 
dem Punkte, in welchem der Hauptstrahl die 
photographische Platte schneidet, die Messungen 
sind frei von Distorsion. Je grösser ein Objectiv 
ist, um so wichtiger ist es, dass seine Construc- 
tion eine streng richtige ist, da die Fehler mit 
der Grösse des Objectivs wachsen, die Empfind 
lichkeit der Messung aber mindestens dieselbe 
bleibt, meistens beträchtlich zunimmt. 
Die Verwendung von Spiegelteleskopen in 
der Himmelsphotographie ist für viele Zwecke derselben, z. B. für die 
Aufnahme von Nebelflecken, von grossem Nutzen, die Bilder sind völlig 
frei von chromatischer Aberration; dagegen findet in den seitlich der 
optischen Axe gelegenen Bildpunkten infolge der nicht aufzuhebenden 
sphärischen Abweichung eine durchaus unsymmetrische Vertlieilung der 
Randstrahlen um den Hauptstrahl statt, ganz ähnlich wie bei einem 
fehlerhaft construirten Objective. Für exacte Messungen sind daher Auf 
nahmen mit sphärischen Spiegeln sehr viel ungeeigneter als solche mit 
richtig construirten Objectiven. 
In neuerer Zeit hat man mit grossem Vortheile Objective mit ver- 
hältnissmässig sehr kurzer Brennweite zu Aufnahmen von Nebelflecken, 
Darstellungen der Milchstrasse etc. benutzt. Zur Erzielung eines grossen 
Gesichtsfeldes bei sehr kurzer Brennweite reicht die Combination zweier
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.