Die optischen Theile der photographischen Instrumente. 29
verringert. Bezeichnet man den Durchmesser der Oeffnung mit d , die Brenn-
d i
weite mit mit c eine Constante, so ist allgemein die Lichtstärke L = c- FT •
Für optische Instrumente ist bekanntlich L — cd 1 . Bei der directen
Betrachtung von kleinen Lichtscheiben ist nämlich unterhalb einer ge
wissen Grenze eine weitere Abnahme des Durchmessers und der damit
verbundenen Zunahme der Dichtigkeit des Strahlenbündels ohne Einfluss,
weil das Auge hierin keinen Unterschied mehr merkt, theils wegen der
Unvollkommenheit des optischen Apparates im Auge, theils wegen der
eigentlmmlichen facettenartigen Structur der Betina. Die photographische
Platte besitzt zwar auch eine ähnliche Structur, das Silberkorn; dasselbe
ist indessen im Verhältnisse zur Grösse selbst der kleinsten Scheibchen
in Fernrohren so fein, dass noch mehrere Hunderte von Elementen auf
dieselben kommen, eine Zunahme der Dichtigkeit des Lichtbündels also
di
noch durchaus wirksam ist. Der Formel L — c ist aber auch für
t L
photographische Aufnahmen eine Grenze der Gültigkeit gesetzt; sie gilt
nur für das Erscheinen der allerschwächsten Lichtpunkte und ihre An
wendbarkeit hört immer mehr auf, je mehr die Lichtintensität genügend
ist, eine vollständige Schwärzung des Scheibchens herbeizuführen; es tritt
dann die Formel L = cd 2 ein.
Bei ausgedehnten Objecten ist kein Unterschied zwischen optischer
und photographischer Abbildung vorhanden. Die Lichtintensität eines
abgebildeten Flächenelementes hängt nur noch vom Verhältnisse der Oelf-
nung zur Brennweite ab, es ist L —
d*
die absolute Grösse des In-
strumentes ist gänzlich gleichgültig.
In der Praxis wird nun bei der Abbildung von Lichtpunkten die
Abhängigkeit der Lichtstärke von den Dimensionen des Objectivs eine
völlig andere; es tritt geradezu das umgekehrte Verhalten ein, weil
für die Grösse des kleinsten Scheibchens nicht mehr die Diffraction allein
massgebend ist, sondern die Abweichungen des Objectivs von den idealen
Verhältnissen. Die Abbildung von Punkten wird immer unvollkommener,
je grösser die Ocffnung im Verkältniss zur Brennweite ist, lässt man also
die Oeffnung wachsen, so wird das kleinste Scheibchen nicht kleiner,
wie beim idealen Objective, sondern eher grösser, die Lichtstärke wächst
also nicht proportional der vierten Potenz der Oeffnung, sondern kaum
proportional der zweiten: in der Praxis verhalten sich die photographischen
Objective auch bei der Abbildung von Punkten ziemlich genau so wie die
optischen.
Eine möglichst vollkommene Achromasie ist für die Lichtstärke
1
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