Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die optischen Theile der photographischen Instrumente. 
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auch einen sehr kleinen Massstab, in welchem alle Details verschwinden, 
bei dem z. B. kleinere Nebelflecke überhaupt keine ausgesprochene Figur 
oder 'Structur mehr zeigen. Nimmt man Objective von grossen Dimen 
sionen, so werden die Glasdicken sehr bedeutend, und es tritt ein sehr 
merklicher Lichtverlust durch Absorption ein, der unter Umständen die 
Vortheile der (stets mehrlinsigen) Objective mit verhältnissmässig kurzen 
Brennweiten wieder aufheben kann. Es bleibt demnach folgende Kegel 
zu beachten: Bei der Benutzung von mehrlinsigen Objectiven zur Auf 
nahme lichtschwacher Flächengebilde überschreite man mittlere Dimen 
sionen nicht, gehe also nicht weiter als höchstens (j Zoll Oetfnung bei 
etwa 20 Zoll Brennweite. Man erhält alsdann einigcrmassen detailreiche 
Bilder nur noch bei sehr ausgedehnten matten Nebeln; die feinere Structur 
geht bei dem kleinen Massstabe verloren. Für diese Zwecke empfiehlt 
sich daher die Anwendung von Keflectoren und zwar speciell von ver 
silberten Glasspiegeln. Dieselben sind, besonders bei Benutzung farben 
empfindlicher Platten, lichtstärker als Objective mit verhältnissmässig 
kürzerer Brennweite, und man ist, da Lichtverluste durch Absorption fort 
fallen, in der Wahl der Dimensionen nach oben hin gar nicht beschränkt. 
Es kann m. E. gar kein Zweifel darüber bestehen, dass die besten Auf 
nahmen der Nebelflecke und ähnlicher Gebilde mit Hülfe grosser Spiegel 
teleskope zu erhalten sind. 
Um den allgemeinen Zug der Milchstrasse aufzunehmen, dürfen nur 
kleinere Instrumente benutzt werden, welche dieselbe noch nicht völlig in 
Sterne auf lösen; zu diesem Zwecke sind vorzüglich kleinere mehrlinsige 
Objective von sehr kurzer Brennweite geeignet. 
2 ) Die Dimensionen der Objective zur Aufnahme detail 
reicher heller Flächengebilde. 
Die photographische Abbildung derartiger Objecte kann eine erfolg 
reiche nur bei grossem Massstabe der Aufnahmen sein, also zunächst nur 
bei Kefractoren oder Keflectoren mit sehr grosser Brennweite; die Oeffnung 
braucht nicht gross zu sein, da genügende Lichtstärke der Objecte voraus 
gesetzt ist; doch darf man hierbei nicht unterhalb einer gewissen Grenze 
gehen, weil sonst die auflösende Kraft des Instrumentes wegen der stärker 
werdenden Ditfraction leidet. Bei Instrumenten mittlerer Grösse — bis 
15 Zoll Oeffnung — genügt der Massstab gewöhnlich noch nicht, besonders 
nicht zur Aufnahme von Planetenoberflächen, und es ist deshalb erforderlich, 
am Fernrohre einen Vergrösserungsapparat anzuwenden. Bei Benutzung 
eines solchen werden aber die Schwankungen der Bilder in Folge der 
Luftunruhe mit vergrössert, und man kann gute Bilder nur bei ganz vor 
züglichen Luftzuständen erhalten. Das Nähere hierüber ist an anderer 
Stelle auseinandergesetzt.
	        
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